Die Mission „Static Kill“ sei erfolgreich gewesen, der Ölfluss endgültig gestoppt, teilte die Firma am Mittwoch mit. Mit Schlamm und Zement wurde das Bohrloch im Golf von Mexiko zumindest provisorisch versiegelt.
New York (sr). Es ist nicht das erste Mal, dass der Ölkonzern BP mit positiven Nachrichten Hoffnung zu machen versucht. Doch während frühere Meldungen, wonach kein Öl mehr in den Golf von Mexiko ströme, immer wieder revidiert werden mussten, dürfte es diesmal wirklich geklappt haben. Die Mission „Static Kill“ sei erfolgreich gewesen, der Ölfluss endgültig gestoppt, teilte die Firma am Mittwoch mit.
Acht Stunden lang pumpte der Ölkonzern Zement und Schlamm in das Bohrloch, aus dem seit April 4,9 Millionen Barrel Öl geströmt waren. Nun werde man die Entwicklung einige Tage lang beobachten. Entscheidend sei, dass der Druck in dem Bohrloch gleich bleibe. Gegebenenfalls müsse BP in den kommenden Tagen noch mehr Zement in das Bohrloch pumpen.
„Nur ein erster Schritt“
Der in den vergangenen Monaten schwer unter Beschuss geratene Ölkonzern sprach von einem „bedeutenden Meilenstein“ im Kampf gegen die bisher schlimmste Ölpest. Bei der Explosion der Bohrinsel „Deep Water Horizon“ im April waren elf Menschen ums Leben gekommen. Der monatelange Kampf gegen den Ölteppich führte zu einem Kurssturz der BP-Aktie an der Börse und dem Rücktritt von Firmenchef Tony Hayward.
Die US-Regierung warnte nach dem vorläufigen Verschluss des Bohrlochs vor verfrühter Euphorie. Der Krisenbeauftragte Thad Allen sprach von „einem ersten Schritt“. Von einem endgültigen Ende des Ölausflusses könne erst die Rede sein, wenn auch das Ölreservoir in 5,4 Kilometer Tiefe geschlossen worden sei. Das könnte BP zufolge im Idealfall bis Mitte August geschehen.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.08.2010)