Arbeitsmarkt

Wifo warnt vor langfristig hoher Arbeitslosigkeit

Die Zahl der Langzeitbeschäftigungslosen liege bereits nahe ihrem Höchstwert von 2016, heißt es im neuen Wifo-Konjunkturbericht.

Der Herbst stellt einige Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt in Aussicht. Das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) sieht besorgt in die Zukunft: „Die krisenbedingte Arbeitslosigkeit wurde erst zu gut einem Drittel abgebaut. Daher verfestigt sie sich, seit dem Frühjahr 2020 nahm die Langzeitbeschäftigungslosigkeit markant zu. Diese Entwicklung ist besorgniserregend", schrieb Stefan Schiman im aktuellen Wifo-Konjunkturbericht.

Die Zahl der Langzeitbeschäftigungslosen liege bereits nahe ihrem Höchstwert von 2016 und die Krise sei noch nicht überwunden, heißt es. Die Wirtschaftsleistung lag im heurigen zweiten Quartal um ein Achtel unter dem Vorjahresniveau. Die Einbußen waren damit aber geringer als im EU-Durchschnitt, rechnet der Wirtschaftsforscher vor. Der öffentliche Konsum wirkte stabilisierend, während die Exporte um knapp ein Fünftel einbrachen.

Anders als in Deutschland erhöhte sich der Indikator der Konjunkturerwartungen der Unternehmen in Österreich im August nicht weiter. Hingegen verbesserte sich das Konjunkturklima, das neben den Erwartungen auch die aktuelle Lage wiedergibt.

Der Tourismus litt weniger als in Italien oder Spanien. Die Nächtigungsentwicklung der deutschen und einheimischen Gäste federte den Nachfragerückgang im Juli ab. Gedämpft wurde der Rückgang im Sommertourismus durch die nur wenig rückläufige Nachfrage aus Deutschland (minus 4,3 Prozent) und die kräftige Ausweitung der Nächtigungen inländischer Gäste (plus 15,2 Prozent).

Preise in der Gastronomie stiegen an

Zu den Preisen in Hotellerie und Gastronomie hält das Wifo fest: „Dem Nachfrageausfall entsprechend stagnierten in der Beherbergung im Juli die Preise, nachdem sie in den letzten Jahren angezogen hatten. In der Gastronomie stiegen die Preise hingegen wieder zügig."

Der Konjunktureinbruch erfasste in der EU im zweiten Quartal alle Nachfragekomponenten. Im Vereinigten Königreich, in Frankreich und Italien war der private Konsum überdurchschnittlich stark betroffen.

(APA)

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