Petra Barta, die Chefin der „Wasnerin“ im Ausseer Land, über Krisen als Chance, die Verantwortung als Gastgeberin sowie neue Konzepte in Sachen Wellness, Gesundheit und Literatur.
Die Presse: Hat man es als Wellness- und Naturhotel im Vergleich zur klassischen Ferien- oder Stadthotellerie eher leichter oder schwerer in der derzeitigen Situation?
Petra Barta: Uns geht es im Vergleich zu unseren Kollegen in der Stadthotellerie gut. Der Drang der Menschen zu Natur und Freiraum spielte uns in unserer einmaligen Lage natürlich positiv zu. Wir fühlen uns – angesichts der derzeitigen Situation – auch in unserer seit Jahren gelebten Grundphilosophie „Weniger ist mehr“ bestärkt. Für uns hat das immer schon bedeutet, unseren Gästen genügend Raum und Platz zu lassen, und das tun wir jetzt natürlich verstärkt. So haben wir uns zum Schutz aller bewusst für eine verringerte Gästezahl entschieden und nehmen derzeit nur zwei Drittel der normalweise maximal 180 Gäste auf. Ohne diese Beschränkung wäre der Sommer sonst sogar noch besser gewesen als im Vorjahr.
Bleiben die Gäste dafür länger?
Ja, wir haben festgestellt, dass die Aufenthaltsdauer in der Hauptzeit diesen Sommer auf 4,5 Tage gestiegen ist; normalerweise bleiben unsere Gäste im Durchschnitt 3,5 Tage.