Das großflächige Testen von asymptomatischen Personen vergeude wegen der zu hohen Zahl an falsch positiven Ergebnissen wertvolle Ressourcen, die beim Contact Tracing fehlten. Zudem würden die allermeisten Ansteckungen nachgewiesenermaßen von Infizierten mit Symptomen ausgehen.
Ein Mann mit hohem Fieber ruft bei der Hotline 1450 an, wartet vier Tage auf seinen Test und weitere vier Tage auf sein (positives) Ergebnis. Eine Frau mit leichten Symptomen wird im Zuge einer routinemäßigen Testung bei der Arbeit positiv getestet, hört aber nichts mehr von den Behörden.
Nur zwei aktuelle Beispiele aus Wien, die keine Einzelfälle darstellen, auf Personalmangel zurückzuführen sind und ein wirksames Contact Tracing, also rasches Ermitteln, Testen und gegebenenfalls Isolieren der Kontaktperson von Infizierten unmöglich machen. „Das Contact Tracing muss besser funktionieren“, sagt Franz Allerberger, Leiter des Geschäftsfeldes Öffentliche Gesundheit der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (Ages) im „Presse“-Gespräch. Es sei nicht akzeptabel, dass Restaurantgäste verpflichtet werden, jedes Mal ihre Daten anzugeben, Konsequenzen aber im Ernstfall ausbleiben.