Die Intensivpfleger sind überlastet. Nach Monaten der Pandemie sinke die Motivation, warnen Vertreter – auch durch fehlende Wertschätzung und den komplizierten Zugang zum Coronabonus.
Wien. Die Zeiten, in denen jeden Tag um 18 Uhr für Pflegepersonal, für Ärztinnen und Ärzte und für anderes Schlüsselpersonal, das in der Coronakrise besonders gefordert ist, aus offenen Fenstern geklatscht wurde, die sind längst vorbei. Ob das jemals sinnvoll war, sei dahingestellt – jedenfalls, es fehle mittlerweile an Wertschätzung, das kritisieren Vertreter des Pflegepersonals.
Um den Coronabonus von 500 Euro zu erhalten, hätten Pfleger „herumdiskutieren“ müssen, ob die Kriterien erfüllt wurden, sagt Elisabeth Potzmann. Sie ist seit dem Sommer die Präsidentin des Österreichischen Gesundheits- und Krankenpflegeverbands (ÖGKV). „Das ist sehr frustrierend für die Pflegenden gewesen. Sie schultern ja ziemlich viel Last im Gesundheitssystem“, so Potzmann.