„Wenn die Impfung kommt: Lassen sich Politiker dann zuerst impfen?“ Fragen wie diese wurden gestern den Gästen auf Puls 24 gestellt. Dabei waren Peter Hacker und die Leiterin der Impfstoff-Abteilung im Gesundheitsministerium.
Fragen von „normalen Leute“ zu sehr emotionalen Themen im Fernsehen: Das kann schnell einmal unangenehm werden. Für den Zuseher, wenn die Fragen schlecht sind, für die befragten Politiker, wenn sie besonders gut sind und für den TV-Sender, wenn sie etwa gewisse Grenzen des Anstands überschreiten. Am Montagabend war auf Puls 24 ein gut gemachter Schwerpunkt zum Thema Impfen zu sehen, und beim Bürgerforum wurden einige haarige Fragen gestellt. Etwa diese hier: „Werden sich die Politiker als erstes impfen lassen, vor Kameras? Um zu beweisen, dass das, was sie propagieren, auch nicht schadet?"
Corinna Milborn fragte diese stellvertretend für einige Zuseher - und hätte bestimmt auch eine wissenschaftliche Arbeit darüber schreiben können, warum man als Politiker auf diese Frage keine richtige Antwort geben kann. Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ), bekanntermaßen ein hervorragender Rhetoriker: „Ich bin in dem Dilemma, dass wir ja eine Staffelung vorhaben, wo wir bestimmte Bevölkerungs- und Berufsgruppen bevorzugen wollen“, begann er elegant. Ihm sei schon klar, dass die Vorbildwirkung ein gutes Argument sei, aber er wolle sich nicht nachher sagen lassen, er hätte sich vorgedrängt.