Verhandlungen. Trotz der drängenden Zeit wollten vorerst weder Brüssel noch London in den Streitpunkten einlenken.
London. Ob es sich um substanzielle Meinungsunterschiede oder politisches Drama handelt: Für eine Einigung zwischen der EU und Großbritannien über die künftigen Handelsbeziehungen nach Ablauf der Brexit-Übergangsfrist zu Jahresende blieben nur mehr wenige Stunden Zeit. Der britische Umweltminister, George Eustice, erklärte am Sonntag, seine Regierung werde „in den kommenden Tagen Position beziehen“. Weiter umstritten bleiben die künftigen Fischereirechte, die Wettbewerbsregeln und ein Streitbeilegungsmechanismus.
Die Verhandlungen gingen am Sonntagnachmittag in Brüssel weiter, nachdem am Samstag auch ein Telefonat zwischen EU-Kommissionspräsident Ursula von der Leyen und dem britischen Premierminister, Boris Johnson, nur die Bestätigung gebracht hatte, dass weiter keine Einigung besteht: „Wir stellen bedeutende Differenzen in entscheidenden Fragen fest“, hieß es in einer wortgleichen Erklärung beider Seiten. Die Verhandlungen sollten dennoch fortgesetzt werden. Aus der britischen Regierung hieß es danach düster: „Das ist der letzte Wurf des Würfels.“