Die Immunantwort nach einer Infektion hängt in hohem Maß vom Krankheitsverlauf ab und kann unterschiedlich ausfallen. Anders als bei einer Impfung, deren Dosisfindung auf eine starke Reaktion des Immunsystems abzielt.
Gleich vorweg: Auch von Covid-19 genesene Personen können (und sollen) sich ohne zusätzliches Risiko impfen lassen – unabhängig davon, ob sie Antikörper gebildet haben oder nicht. Eine Impfung schadet also in keinem Fall, darüber herrscht Einigkeit. Nicht endgültig beantwortet ist die Frage, ob eine Impfung die stärkere Immunantwort auslöst oder eine durchgemachte Erkrankung. Denn sollte Letzteres einen verlässlichen Schutz gegen eine erneute Ansteckung bieten, wäre eine mit möglichen Nebenwirkungen und einem Restrisiko für Komplikationen verbundene Impfung tatsächlich nicht notwendig.
Zu diesem Schluss kommt auch eine am Dienstag veröffentlichte Antikörperstudie der Innsbrucker Universitätsklinik, deren Ergebnisse aber von lediglich 29 Patienten stammen, die zwei bis acht Wochen, drei Monate und sechs Monate nach Symptombeginn untersucht wurden. Bei allen (im Schnitt 44-jährigen) Teilnehmern, darunter einige mit milden, einige mit schweren Verläufen, konnten bei jeder Testung Antikörper gefunden werden, nach sechs Monaten auch die für eine Immunantwort relevanten neutralisierenden IgG-Antikörper, was für eine „konstante, stabile und zielgerichtete Langzeitimmunität“ spreche. „Alle Elemente einer protektiven Immunität“ seien somit vorhanden.