Coronavirus

Selbsttests an Schulen und Kindergärten gestartet

CORONA-SELBSTTEST FUeR SCHUeLER
CORONA-SELBSTTEST FUeR SCHUeLERAPA/ANJA OBERKOFLER
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Schüler, die trotz Lockdown in der Schule sind, können sich selbst einen Nasenabstrich verpassen. In den Wiener Kindergärten gurgelt das Personal.

An den Schulen und Kindergärten wurde ab Montag mit Corona-Selbsttests gestartet. Während das Wiener Kindergartenpersonal PCR-Tests zugeliefert bekommt, sind Schüler angehalten, selbst oder mithilfe der Eltern Antigentests zu machen.

Ursprünglich hätte am heutigen Montag wieder der Präsenzunterricht an den Schulen beginnen sollen. Durch die Tests für die Schüler und Lehrer hätte so ein sicherer Unterricht ermöglicht werden sollen. Mittlerweile wurde allerdings der Präsenzunterricht-Start erneut verlegt, die Tests werden trotzdem ausgegeben, nun eben vorerst nur an die Schüler, die zur Betreuung an die Schule kommen.

Mit den Tests sollen die Kinder relativ einfach mittels eines Abstrichs aus dem vorderen Nasenbereich selbst auf eine Infektion zu testen. Kinder unter 14 Jahren brauchen eine Einverständniserklärung der Eltern. Volksschüler sollen die Tests dann mit nach Hause nehmen und mit ihren Eltern gemeinsam durchführen. Ab der Unterstufe bzw. Mittelschule bekommen die Kinder und Jugendlichen an der Schule eine Anleitung zur Handhabe des Tests etwa durch Videos oder geschultes Personal wie Schulärzte. Ab dem zweiten Durchlauf erhalten dann auch sie die Tests nach Hause mit - sie können aber auch weiter gemeinsam an der Schule durchgeführt werden.

Kein tiefes Nasenbohren

Der Test funktioniert recht simpel, die Abnahme erfolgt nun im vorderen Nasenbereich. Damit muss nicht mehr tief in die Nase hineingebohrt werden. Nach der Abnahme wird der Tupfer in einem Faltkarton mit einer Flüssigkeit beträufelt, der Karton anschließend zugeklappt. Innerhalb weniger Minuten erscheint dann das Ergebnis auf der Vorderseite. Bei einem positiven Resultat sind die Gesundheitsbehörden zu verständigen und ein PCR-Test durchzuführen.

AM Wochenende gab es Lieferschwierigkeiten, spätestens bis Dienstag sollen aber alle Schulen die Tests haben. Ausgenommen sind Berufs- und landwirtschaftliche Schulen, die die Tests nächste Woche bekommen.

Lehrervertreter fordern aufgrund der Lieferprobleme nun eine Entschuldigung und eine Entschädigung für die Schulleiter. Viele Direktoren hätten am Sonntag entweder viel länger als geplant oder gar vergeblich gewartet bzw. weniger Tests als vereinbart bekommen, hieß es in mehreren Aussendungen. Im Bildungsministerium entschuldigte man sich für die Probleme. Das Flugzeug mit den Testkits habe einige Stunden Verspätung gehabt, daher sei dann auch die Auslieferung an die knapp 6.000 Standorte nicht reibungslos gelaufen.

Gurgeln im Kindergarten

In Wien sind am Montag die angekündigten Corona-Selbsttests für das Kindergartenpersonal angelaufen. Pädagoginnen und Pädagogen, aber auch das restliche Personal in den Einrichtungen, haben ab sofort einmal pro Woche die Möglichkeit, sich mittels Gurgelmethode auf eine Infektion überprüfen zu lassen. Die Teilnahme ist freiwillig. Das Interesse sei aber sehr hoch, versicherte Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) vor Journalisten.

Viele Eltern bräuchten wegen ihrer Jobs oder anderer Gründe Betreuung, sagte Wiederkehr. Deshalb hat sich die Stadt entschlossen, allen städtischen Kindergärten Gurgel-Selbsttests nach PCR-Standard zur Verfügung zu stellen. Die Standorte privater Träger sollen kommende Woche folgen.

CORONA - GURGELTEST IN KINDERGAeRTEN UND SCHULEN: WIEDERKEHR / COCHLAR
CORONA - GURGELTEST IN KINDERGAeRTEN UND SCHULEN: WIEDERKEHR / COCHLARAPA/HANS PUNZ

Der Ressortchef betonte angesichts des Appells von Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) und Lehrervertretern an Eltern, die Kinder zu Hause zu lassen, dass dies freilich wichtig für die Wirksamkeit des Lockdowns sei - aber: "Nicht jeder kann das machen. Und das ist auch in Ordnung so."

Ergebnis aufs Handy

Daniela Cochlar, Leiterin der für Kindergärten zuständigen MA 10, erklärte den Ablauf der Tests. Die Standorte bekommen einmal pro Woche Testkits geliefert. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nehmen sich dieses mit nach Hause, führen das Gurgelverfahren wie vorgesehen durch, stecken das Röhrchen mit der Probe in das mitgelieferte Kuvert und nehmen es wieder an ihren Standort mit. Von dort werden die Proben dann abgeholt und in ein Labor gebracht. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bekommen das Ergebnis dann direkt auf ihr Handy.

"Wir haben den Ablauf in der Vorwoche an sechs Probestandorten getestet. Es funktioniert ausgezeichnet", berichtete Cochlar. Damit die dafür notwendigen Laborkapazitäten gleichmäßig verteilt werden, wurden alle Kindergärtenstandorte in fünf Regionen eingeteilt. "Jeden Tag gurgelt ein anderer Teil Wiens", meinte die MA 10-Chefin.

(APA)

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