Die EU-Kommission dürfte bei den Vakzinen zu stark auf den Preis geachtet haben. Das könnte sich nun rächen.
Um 60 Prozent weniger Impfstoff von AstraZeneca im ersten Quartal: Die EU-Mitglieder drohen mit rechtlichen Schritten und sehen ihre Impfpläne durchkreuzt. Doch wo liegen die Ursachen, dass Europa im Impf-Wettlauf an Boden verliert?
31 Mio. statt 80 Mio. Dosen: Gefährdet AstraZeneca die gesamte Impfstrategie der EU?
Nein. Die EU-Bestellungen fußen auf einstweilen sechs Herstellern (zwei weitere sollen folgen) und decken weit mehr als die gesamte EU-Bevölkerung ab. Es wird aber zu einer Verzögerung kommen, da jener von AstraZeneca der nächste Impfstoff ist, der Anfang Februar ausgeliefert werden soll. Die Auswirkungen auf Österreich sind ähnlich. Im ersten Quartal könnten laut unbestätigten Berichten über eine Mio. Impfdosen fehlen. Die Bundesregierung hatte auf diesen Impfstoff gesetzt, um die Durchimpfung älterer Personen zu erreichen. Allerdings gibt es auch gute Nachrichten: Pfizer/Biontech kann laut ihrem Österreich-Geschäftsführer Robin Rumler im ersten Quartal trotz temporärer Produktionseinschränkungen letztlich 1,1 Mio. statt der geplanten 900.000 Dosen liefern.