Nawalny-Attentäter sollen Anschläge auf weitere Aktivisten verübt haben

APA/AFP/Navalny team Youtube pag
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Ein Team von mindestens acht FSB-Agenten soll in Russland drei weitere Oppositionelle getötet haben, berichteten mehrere Medien, darunter der deutsche „Spiegel“.

Die mutmaßlichen Attentäter des russischen Oppositionspolitikers Alexej Nawalny sollen womöglich an der Tötung weiterer Aktivisten in Russland beteiligt gewesen sein. Das ergaben Recherchen des Spiegel, des  Investigativnetzwerks Bellingcat und des US-Senders CNN.

Demnach soll ein Team von mindestens acht Agenten des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB, das für die Vergiftung Nawalnys im August vergangenen Jahres verantwortlich gemacht wurde, Anschläge auf einen Journalisten, einen Menschenrechtsaktivisten und einen Oppositionspolitiker verübt haben.

Bei dem Journalisten soll es sich um den damals 26-jährigen Timur Kuaschew handeln, der Ende Juli 2014 in Naltschik in der russischen Kaukasus-Republik Kabardino-Balkarien tot aufgefunden wurde. Er war für kritische Berichte über den FSB und die lokale Polizei bekannt und Mitglied der Oppositionspartei Yabloko.

Kampf für Minderheiten und gegen Korruption

Der Menschenrechtsaktivist Ruslan Magomedragimow starb laut den Recherchen Ende März 2015 nahe Machatschkala, der Hauptstadt der Kaukasus-Republik Dagestan. Er hatte sich für die Rechte der Lesgier eingesetzt, einem im Süden Dagestans und im Norden Aserbaidschans lebenden Volkes.

Bei dem Politiker handelt es sich demnach um Nikita Isaew handeln, der wie Nawalny gegen Korruption kämpfte. Er soll vom Kreml längere Zeit toleriert worden, dann aber in Ungnade gefallen sein.

Razzien in Wohnungen Nawalnys

Mitarbeiter des inzwischen in Moskau inhaftierten Nawalny gaben am Mittwoch unterdessen bekannt, maskierte Uniformierte hätten Wohnungen des Oppositionsführers und seiner Frau Julia Nawalnaja durchsucht sowie das Studio der Internetsendung "Nawalny Live" . Es sei unklar, auf welcher Grundlage die Razzia erfolgt sei.

Nawalnys Anhänger wollen am Sonntag in Moskau erneut für seine Freilassung demonstrieren.

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