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Plagiatsvorwürfe gegen Aschbacher: Externe Gutachter beauftragt

 Christine Aschbacher
Christine AschbacherAPA/GEORG HOCHMUTH
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Dem Ergebnis der Gutachter werde "absolut neutral" entgegengeblickt, betont Armin Mahr, CEO der FH Wiener Neustadt.

Nach der Einleitung eines Prüfverfahrens zu den Plagiatsvorwürfen gegen die ehemalige Familien- und Arbeitsministerin Christine Aschbacher (ÖVP) durch die FH Wiener Neustadt sind nun externe Gutachter beauftragt worden. Dem Ergebnis werde "absolut neutral" entgegengeblickt, betonte Armin Mahr, CEO der Fachhochschule, am Donnerstag. Die Grundlage für eine Beurteilung sei im Rahmen des Ermittlungsverfahrens durch juristische Basisevaluierung geschaffen worden.

Rund drei Wochen nach der Einleitung sei nun jener Teil des Vorverfahrens abgeschlossen, "in dem vor allem die zum Zeitpunkt der Abgabe der Arbeit (2006, Anm.) geltende Rechtslage, die Begleitumstände und damit der Maßstab der weiteren Prüfung evaluiert wurden", hieß es seitens der FH in einer Presseaussendung. Die maßgeblichen Dokumente seien mittlerweile an die Österreichische Agentur für wissenschaftliche Integrität (ÖAWI) weitergereicht worden.

"Auch das ist übliche Praxis"

Diese wird nun die externen Gutachter beauftragen. "Die Expertise der ÖAWI wird das behördliche Verfahren an der Hochschule mit ihrer Objektivität und jenen unabhängigen Gutachten unterstützen, die unsere weiteren Schritte leiten werden", führte Mahr aus. Zur internen Qualitätssicherung hat die Fachhochschule auch eine Überprüfung des betreuerischen Umfelds in die Wege geleitet. "Auch das ist übliche Praxis", sagte der Hochschulleiter.

Die ehemalige Familien- und Arbeitsministerin Aschbacher hatte ab 2002 an der FH im südlichen Niederösterreich studiert. Ihre unter Plagiatsverdacht stehende Diplomarbeit habe sie "nach bestem Wissen und Gewissen" verfasst, erklärte Aschbacher am 9. Jänner anlässlich ihres Rücktritts.

(APA)

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