TV-Notiz

Ist das echt tirolerisch? Wilder Westen in der "ZiB 2"

Tirols Wirtschaftskammer-Präsident, gefühlt sehr breitbeinig, in der "ZiB 2".
Tirols Wirtschaftskammer-Präsident, gefühlt sehr breitbeinig, in der "ZiB 2".(c) Screenshot ORF
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Am Samstag drohte er, am Sonntag polterte er: Christoph Walser verkörpert wohl das, was Restösterreich an den Tirolern ärgert. Die Haltung, ganz sicher nicht über den Tellerrand schauen zu wollen.

Es ist nicht unbedingt einfach, sich innerhalb von zwei Tagen in (fast) ganz Österreich unbeliebt zu machen, aber Christoph Walser hat es geschafft. Das Wochenende über wurde in Wien überlegt, wie man verhindern könne, dass die in Tirol bestätigte südafrikanische Variante sich ausbreitet. Eine Abwägung, die Tirols Wirtschaftskammer-Präsident offensichtlich erzürnte. In herrischer Manier richtete er schon am Samstag aus: "Wenn nur ansatzweise irgendwo was aus dem Gesundheitsministerium kommen sollte, dann werden's uns am Montag richtig kennen lernen."

Doch dabei beließ es Walser nicht. In einer polternd zur Schau gestellte Kombination aus Ignoranz und Arroganz gab er am Sonntagabend auch der "ZiB 2" ein Interview - während gerade Tirol und Wien (also Gesundheitsminister Rudolf Anschober und ÖVP-Landeshauptmann Günther Platter) verhandelten, wie es weitergehen könne.

War das der Versuch eines Lächelns, als er zur Begrüßung "schönen Abend nach Wien" wünschte? Der Zuseher rätselte noch immer, als Walser schon bei einem definitiven "also wir sperren morgen auf" angekommen war. Und dann warf er dem Gesundheitsministerium auch schon vor, verantwortungslos zu agieren. Das Ministerium würde "massiv falsch informiert" und mit falschen Daten arbeiten. Tirol habe "als erstes wirklich aktiv" gegen das Virus gekämpft und trotzdem werde seit Monaten mit dem Finger auf das Land gezeigt.


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