Kommentar

BVT: Wenn die Guten die Bösen brauchen

Kickl mit Pilz
Kickl mit PilzAPA/GEORG HOCHMUTH
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Der aktuelle BVT-Skandal zeigt: Der Zweck heiligt die Mittel.

Der Generalsekretär der Caritas, Klaus Schwertner, hat diese Woche ein Buch präsentiert. Eines über „das Match Gut gegen Böse“ (Er selbst spielt schon im Titel mit seinem Image des Gutmenschen: „Gut, Mensch zu sein“). Nun ist das „Narrativ“, wie Hans-Peter Doskozil das nennen würde, Gut gegen Böse nicht nur in der Sphäre der Religiösen seit jeher ein beliebtes, wenn nicht das beliebteste Motiv, sondern auch in der Welt der Politik. Vor allem seit die Linke die Rolle der moralischen Instanz zusehends von den Kirchen übernommen hat. Im Kleinen etwa sehr schön zu beobachten in der österreichischen Innenpolitik mit dem Beelzebuben Sebastian Kurz im Zentrum, und da insbesondere in diversen Untersuchungsausschüssen.

Und da wären wir schon beim Punkt: Denn mitunter brauchen die Guten dann die Bösen, um den (ihrer Meinung nach) ganz Bösen beizukommen. Dies zeigt die aktuelle BVT-Skandalgeschichte: Herr H., IT-Techniker im BVT, liest die alten Mobiltelefone hochrangiger Kabinettsleute aus dem Innenministerium aus und versucht diese Informationen mit seinen BVT-Kumpanen, Herrn W. und Herrn O. gewinnbringend an den Mann zu bringen. Möglicherweise an den früheren Wirecard-Manager Jan Marsalek und damit weiter an den russischen Geheimdienst. Und Herr W. sagte dann auch aus, dass Herr O. auch Oppositionspolitiker mit Infos versorgt haben soll. Kontakte gab es jedenfalls zu Peter Pilz (nunmehr Oppositionsjournalist), FPÖ-Mann Hans-Jörg Jenewein oder Neos-Abgeordneten Helmut Brandstätter. Für die SPÖ kandidierte Herr O. bei der Personalvertretungswahl.

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