Die grüne Kanzlerkandidatin ist der Kanzlerin der CDU zu großem Dank verpflichtet. Ohne ihre Hilfe hätte sie es nie im Leben so weit bringen können.
Die deutschen Grünen sind CDU und CSU wieder einmal um ein gutes Stück voraus. Während der Streit zwischen Armin Laschet und Markus Söder um die Nominierung als Kanzlerkandidat zügig seinem suizidalen Höhepunkt zustrebte, präsentierten die Grünen am Montag eine lächelnde Annalena Baerbock als ihre unumstrittene Kandidatin. Zum ersten Mal in ihrer Geschichte erheben die Grünen den Anspruch auf die Kanzlerschaft.
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Baerbock hat allen Grund, Angela Merkel in ihr Morgengebet einzuschließen und jeden Abend für sie eine Kerze ins Fenster zu stellen. Vice versa gilt das für die Führungsriege der AfD, denn beide Parteien – die grünrote und die schwarzbraune – verdanken ihren Aufstieg der ehemaligen Funktionärin der SED-Jugendorganisation FDJ. Ohne Merkels fatale Öffnung der Grenzen für die Migranten, ohne das Debakel ihrer Energiewende, schließlich ohne die gegen die eigenen Bürger gerichtete Entscheidung, griechische und andere Staatsbankrotteure um des heiligen Euro willen über Wasser zu halten, wäre die AfD gar nicht erst aus dem finsteren Wald gekrochen. Und ohne den strammen Linksschwenk der Kanzlerin, mit dem sie die Unterschiede zwischen der CDU und den Grünen bis zur Unkenntlichkeit verwischte, könnten Baerbock und Genossen vor den Wählern nicht als bürgerliche Lichtgestalten erscheinen.