Keine Verbrenner mehr

Nur noch Elektro: Nach VW Golf auch das Aus für Audi A3 und A4 bestätigt

Der im Frühjahr herausgekommene Audi e-tron GT
Der im Frühjahr herausgekommene Audi e-tron GTDie Presse/Clemens Fabry
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Ab dem Jahr 2026 plant Audi keine Autos mehr mit Benzin- und Diesel-Motoren zu bauen. Auch Hybrid-Modelle sollen dann bereits auslaufen.

Der Autobauer Audi hat einem Bericht zufolge ein Datum für die letzte Einführung neuer Verbrenner-Modelle festgelegt. Unternehmenschef Markus Duesmann habe am Donnerstag vor Betriebsräten und Topmanagern erklärt, dass ab dem Jahr 2026 keine neuen Benzin- und Dieselmodelle mehr vorgestellt würden und auch keine Hybrid-Variante, berichtete die "Süddeutsche Zeitung" (Freitagsausgabe).

Die letzte Premiere eines Verbrennerautos werde ein Q-Modell sein, also ein Stadtgeländewagen, der bis etwa 2033 vertrieben werde, schrieb die Zeitung weiter. Danach wolle Audi weltweit ausschließlich Batteriefahrzeuge verkaufen. Die bekannten Modelle A3 und A4 sollten keine direkten Nachfolger mehr haben, sondern komplett neu konzipiert und umbenannt werden.

EU-Klimaziel ausschlaggebend?

Die Debatte dreht sich aktuell um den Beschluss der EU, die Treibhausgas-Emissionen bis 2030 um mindestens 55 Prozent gegenüber 1990 senken. Bisher war eine Kappung um mindestens 40 Prozent vorgesehen. Die EU-Kommission wird im Sommer das neue, allgemeine Klimaziel für verschiedene Bereiche übersetzen und auch dem Verkehrssektor neue Vorgaben machen. Die Autobranche warnt davor, die Hersteller zu überfordern. Schwächere Unternehmen könnten in Bedrängnis geraten.

Der Volkswagenkonzern treibt den Wandel zur Elektromobilität offensiver voran als so mancher seiner Rivalen - und erhöht so den Druck. Nach dem selbst verschuldeten Dieselskandal vor fast sechs Jahren hat sich der europäische Marktführer neu ausgerichtet, auch um das beschädigte Image aufzupolieren. So lässt der Konzern hinter vorgehaltener Hand die politischen Entscheidungsträger in Brüssel wissen, dass er ehrgeizigere Emissionsgrenzen unterstützen würde, berichteten drei mit den Vorgängen vertraute Personen. "Es ist zu einem Überlebenskampf geworden", sagt eine mit der Strategie von Volkswagen vertraute Person. "Man kann nicht darauf warten, dass andere irgendwann aufholen."

Auch Mercedes drückt nun auf die Elektro-Tube

Auch Daimlers Pkw-Tochter Mercedes-Benz will nach einem Medienbericht die Umstellung des Angebot auf Elektroautos wegen des wachsenden politischen Drucks zum Klimaschutz beschleunigen. Etliche der ab 2024 geplanten neuen Elektroautos sollten nun ein Jahr früher auf den Markt kommen als geplant, berichtete das "Manager Magazin" am Donnerstag mit Verweis auf Konzernkreise.

Mehr als die Hälfte der aktuellen Modelle kämen in der nächsten Generation nur noch als E-Autos auf den Markt, so dass die Varianten mit Verbrennungsmotoren schneller auslaufen. Daimler-Chef Ola Källenius wolle seinen neuen Kurs noch vor der Sommerpause öffentlich vorstellen. Es sei außerdem ein Investorentag geplant. Ein Daimler-Sprecher erklärte, das Unternehmen wolle zu Spekulationen keine Stellung nehmen.

Källenius hatte zur Hauptversammlung Ende März angekündigt, die "Elektrifizierung des Produktportfolios" zu beschleunigen, äußerte sich seither aber nicht konkreter. Ende 2019 hatte sich die Pkw-Tochter Mercedes-Benz Cars das Ziel gesteckt, bis 2030 einen Absatzanteil elektrifizierter Autos - also reiner E-Autos und Hybridwagen - von mehr als 50 Prozent zu erreichen. Die Konkurrenten Audi und BMW nannten mittlerweile ehrgeizigere Ziele für 2030: Bei der Marke mit den vier Ringen sollen dann 70 Prozent der Modelle reine E-Autos sein. BMW will mindestens die Hälfte des weltweiten Absatzes mit vollelektrischen Autos einfahren.

Wie das Wirtschaftsmagazin weiter berichtete, will Källenius Tempo machen, um auf ein Extremszenario eines Verbots von Verbrennerantrieben ab 2030 vorbereitet zu sein. Das fordern die Grünen, die gute Chancen haben nach der deutschen Bundestagswahl im September an der Regierung beteiligt zu sein.

(APA/Red.)

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