Fremdbestimmung

Britney Spears sagt persönlich im Vormundschaftsstreit aus

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Seit 2008 steht Britney Spears unter der Vormundschaft ihres Vaters. Am 23. Juni wird sie nach Jahren wieder selbst vor Gericht aussagen.

Wie geht es Brintey Spears wirklich? Auf diese Frage wollen viele Menschen eine Antwort wissen. Etwa ihre Fans, die der "Free Britney"-Bewegung angehören und ihre Instagram-Postings auf versteckte Botschaften hin analysieren. Oder auch diverse Dokumentationen, die in den letzten Monaten veröffentlicht wurden und in denen alte Bekannte der Musikerin zu Wort kommen. Und die etwa die Frage stellen, wie es sein kann, dass eine unter Vormundschaft stehende Person jahrelang beruflich derart aktiv gewesen sei wie die 39-Jährige. Erste 2020 erklärte Spears, dass sie nicht mehr auftreten werde, solange ihr Vater Jamie Spears ihr als Vormund sei.

Von Spears selbst hörte man zu dem Thema Vormundschaft und psychische Gesundheit in der Vergangenheit wenig. Dass sie von den Dokumentationen über sie wenig begeistert ist, machte sie aber auf Social Media klar. Dort schrieb sie etwa: "Diese Dokumentationen sind so heuchlerisch ... Sie kritisieren die Medien und tun dann dasselbe." 

Jahrelanger Kampf gegen Vormundschaft

Am 23. Juni wird sie nun auf eigenen Wunsch selbst vor Gericht aussagen. Ob diese Aussagen öffentlich gemacht werden, ist jedoch noch unklar. Gerichtsakten, die die "New York Times" einsehen konnten, zeigen aber, dass die Musikerin schon seit Jahren vehement versucht, ihren Vater als Vormund loszuwerden. Das System sei zu kontrollierend heißt es darin etwa. Als Beispiel wird genannt, dass die Sängerin ihre Küche neu lackieren wollte, ihr Vater das aber für unnötig und zu teuer hielt und daher verbot. Außerdem werde sie ausgenutzt, von dem von ihr verdienten Geld würden vor allem andere profitieren, heißt es da etwa. Sie selbst würde nur ein wöchentliches Taschengeld von 2000 US-Dollar, umgerechnet etwa 1675 Euro, erhalten.

Noch schlimmer sind die Aussagen, die sie bei ihrem letzten Gerichtstermin 2019 äußerte. Sie sei dazu gedrängt worden, sich in einer psychiatrischen Einrichtung behandeln zu lassen und hätte auch gegen ihren Willen mit 40 Grad Fieber auftreten müssen. Ihr Bühnen-Comeback lässt die Sängerin wohl auch deshalb völlig offen. Auf Instagram sagte sei: "Werde ich wieder auf der Bühne stehen? Werde ich jemals wieder auf der Bühne stehen? Ich habe keine Ahnung."

>>> „New York Times"

(chrile )

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