In der Pandemie war das AMS bei der Jobvermittlung auf Geheiß des Ministeriums nachsichtiger. Nun soll wieder stärker sanktioniert werden.
Das Arbeitsmarktservice meldete kürzlich einen erfreulichen Rekord: Ende Juni verzeichnete man 109.000 offene Stellen – so viele wie noch nie in der Geschichte der Zweiten Republik. Gleichzeitig geht die Zahl der Arbeitslosen seit Monaten zurück.
Erfreulich ist das deshalb, weil es ein Indiz ist, dass die Wirtschaft nach der Krise auf Hochtouren läuft. Die Kehrseite ist, dass viele Unternehmen Probleme haben, offene Stellen zu besetzen. Arbeitsminister Martin Kocher will deshalb die Zügel fester anziehen. Es gebe an der einen oder anderen Stelle „nicht genug Verbindlichkeit bei der Vermittlung“, sagte er am Sonntagabend in der „ZiB 2“. Das Ministerium hat dem AMS daher eine neue Zielvorgabe übermittelt. Die Regeln würden nicht verschärft, die bestehenden Regeln sollen verbindlicher durchgesetzt werden, „um Missbrauch von AMS-Leistungen zu vermeiden“, heißt es in einer Stellungnahme des Arbeitsministers.