Die Kommission kann weder Holzexporte nach Fernost bremsen noch Rodungen stoppen, die zum Klimawandel beitragen.
Brüssel. Bei klarem Himmel können Janusz Wojciechowski, EU-Kommissar für Landwirtschaft, und Virginijus Sinkevičius, sein Amtskollege für Umwelt, einen Schauplatz im Ringen um den Einsatz der Wälder gegen den Klimawandel von ihren Brüsseler Büros aus betrachten. Der Forêt de Soignes, unter den Habsburgern im 18. Jahrhundert zu einem forstwirtschaftlich optimierten Wald umgewandelt, produziert jährlich rund 20.000 Kubikmeter bestes Buchenholz. Doch obwohl es in Belgien wie überall in Europa eine stark wachsende Nachfrage nach Bauholz für den nachhaltigeren Wohnbau gibt, werden drei Viertel des Einschlags nach China exportiert. Wer hingegen nebenan mit Holz bauen will, muss es, mit wenigen Ausnahmen, importieren.
Forstwesen ist Ländersache
Was genau wird die am Freitag vorgestellte Waldstrategie der Kommission an diesem Phänomen ändern, das kraft der für den Transport nötigen Emissionen zum Klimawandel beiträgt und somit im klaren Widerspruch zu den klimapolitischen Zielen der EU steht? Der Litauer Sinkevičius, mit 31 Jahren bisher jüngster Kommissar in der Geschichte der EU, wich dieser Frage der „Presse“ aus: „Ich kann keine Einzelfälle kommentieren. Diese Entscheidung liegt bei jedem einzelnen Mitgliedstaat. Und wir müssen auch privates Eigentum respektieren.“