Die gesetzliche Interessenvertretung der Arbeitnehmer hat im Krisenjahr 2020 einen üppigen Überschuss erzielt. Wie geht das? Und vor allem: Geht das?
Das Coronajahr 2020, es war hart, auch für die Wirtschaft. Erleichtert, wer das Jahr finanziell gut überstanden hat. Glücklich, wer sogar seinen Gewinn erhöhen konnte. Aber Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel. Und so wirkt Arbeiterkammer-Direktor Christoph Klein nicht sonderlich begeistert. Obwohl er es durchaus sein könnte: Sein Vis-à-vis in der Sozialpartnerschaft, die Wirtschaftskammer, hat im Krisenjahr 26,4 Millionen Euro Verlust geschrieben. Nicht so die gesetzliche Interessenvertretung der Arbeitnehmer: Die Arbeiterkammern haben einen ansehnlichen Jahresüberschuss erzielt. Er ist sogar deutlich höher als 2019. Aber Christoph Klein ist da sehr um Relativierung bemüht.
Das beginnt schon einmal bei der Wortwahl. Den Begriff „Gewinn“ in den Mund zu nehmen, das geht gar nicht. „Die Arbeiterkammer darf gar keinen Gewinn machen“, sagt Klein, „wir schütten ja auch nichts aus.“ Es handle sich vielmehr um einen „gebarungsmäßigen Überschuss“. Soll da bloß niemand auf dumme Ideen kommen.