Finanzsektor

EZB-Direktorin warnt vor neuen Risiken durch Schattenbanken

REUTERS
  • Drucken

Schattenbanken hätten in ihren Bilanzen erhebliche Liquiditäts- und Kreditrisiken angehäuft, ment Notenbank-Direktorin Isabel Schnabel.

Die zunehmende Bedeutung von Schattenbanken für den Finanzsektor birgt aus Sicht von Notenbank-Direktorin Isabel Schnabel neue Risiken für die Geldpolitik. Solche Gesellschaften hätten in ihren Bilanzen erhebliche Liquiditäts- und Kreditrisiken angehäuft, sagte das Mitglied des sechsköpfigen Führungsteams der Europäischen Zentralbank (EZB) am Dienstag auf einem virtuellen Ökonomen-Kongress.

Eine solche erhöhte Risikobereitschaft ist Schnabel zufolge aber gefährlich. In einem Abschwung seien diese Gesellschaften dann womöglich weniger in der Lage, Verluste zu verkraften. Das könne dann auch die Geldpolitik beeinträchtigen.

Schnabel zufolge sollte dieser Entwicklung auch in der Regulierung Rechnung getragen werden. "Die gegenwärtige Aufsichtslandschaft muss die Tatsache besser widerspiegeln, dass die Kreditvermittlung zunehmend außerhalb des Bankensektors stattfindet", mahnte Schnabel. Der sogenannte Schattenbanken-Sektor ist seit der Finanzkrise 2008 weltweit kräftig gewachsen. Unter anderem Hedge-, Geldmarkt- und Investmentfonds zählen dazu, die etwa im risikoreichen Geschäft mit hochverzinslichen Krediten eine immer stärkere Bedeutung haben. Kritiker fordern schon seit längerem, diesen Sektor stärker zu regulieren.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.