Berlin-Briefing

Söder gegen „Rocky“ Kurz – und die Panik in der Union

Die Wagenkolonne des Kanzlers.
Die Wagenkolonne des Kanzlers.(c) imago images/Bernd Elmenthaler (Bernd Elmenthaler via www.imago-images.de)
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Der prämierte Kanzler hat es in Österreich „gerade auch nicht leicht“. Und CDU/CSU haben es schwer. Wirtschaftsliberale fühlen sich an das Ende der Ära Kohl erinnert. Ein paar Eindrücke am Rande des Kanzlerbesuchs. Das fünfte Berlin-Briefing.

Die Limousinen mit Sebastian Kurz fahren am Dienstag die Berliner Stauffenbergstraße auf und ab. Zur österreichischen Botschaft. Ein paar Meter weiter in den Bendlerblock, zur Verteidigungsministerin. Zurück in die Botschaft. Wieder ein paar Meter in die andere Richtung. Diesmal in ein nobles Hotel, wo Sebastian Kurz eine Wahlveranstaltung der FDP besucht. Also Verzeihung: Er gastiert beim Jahrestreffen des Wirtschaftsrats der CDU. Aber dort fliegen zurzeit den Liberalen die Herzen zu. Die Wirtschaftspläne der FDP kommen hier bei den Firmenchefs besser an als die der Union. Das haben sie erhoben.

Man schnappt am Rande der Veranstaltung ein paar Szenen auf. Ein sehr prominenter CDU-Mann geht zu Parteifreunden und fragt: „Und wer verliert bei euch sein Direktmandat?“ Die Stimmung in der Union in einem Satz. Ein anderer, der lange dabei ist, fühlt sich ein bisschen an 1998 erinnert. An die Abwahl Helmut Kohls. Er sieht dieselben Ermüdungserscheinungen. Die Basis würde für Laschet einfach keine Plakate kleben wollen. Einzige Hoffnung: Die Konkurrenz ist diesmal schwächer als 1998. Nach Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) muss man hier gar nicht fragen. Man weiß schon aus anderen Gesprächen, was die Wirtschaftsliberalen von ihm halten. Ungefähr so viel wie von der Enteignungsdebatte in Berlin.

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