Ida

45 Tote nach Überschwemmung in New York: "Die Klimakrise ist da"

APA/AFP/GETTY IMAGES/Sean Rayfor
  • Drucken

Mindestens 45 Tote starben infolge des Hurrikans „Ida“. US-Präsident Biden besucht die betroffenen Gebiete.

US-Präsident Joe Biden besucht am Freitag das vom verheerenden Hurrikan "Ida" getroffene Katastrophengebiet im Süden der Vereinigten Staaten. Biden reist dafür nach New Orleans im Bundesstaat Louisiana. "Ida" hatte zunächst im Süden der USA Verwüstung angerichtet. Dann schwächte sich der Sturm über Land ab und zog nach Nordosten, wo es in mehreren Bundesstaaten zu heftigen Regenfällen und schweren Überflutungen kam. Dutzende Menschen kamen ums Leben.

Alleine im Bundesstaat New Jersey starben nach Angaben des Gouverneurs mindestens 23 Menschen. Der Bürgermeister von New York City, Bill de Blasio, teilte am Donnerstagabend (Ortszeit) mit: "Es ist meine traurige Pflicht zu berichten, dass wir nun insgesamt 13 New Yorker durch den Sturm der letzten Nacht verloren haben." Der Sender CNN bezifferte die Gesamtzahl der Todesopfer infolge des Sturms in den sechs nordöstlichen Bundesstaaten New Jersey, New York, Connecticut, Pennsylvania, Maryland und Virginia auf mindestens 45.

Innerhalb kürzester Zeit wurden bei dem Unwetter am Mittwochabend Straßen zu reißenden Flüssen, Menschen wurden in ihren Autos von den todbringenden Wassermassen eingeschlossen. "Es ist absolut herzzerreißend", sagte die Gouverneurin des Bundesstaats New York, Kathy Hochul. Sie sprach bei CNN von einem "verheerenden Ereignis" und "unerwarteten sintflutartigen Regenfällen". Im New Yorker Central Park etwa gingen binnen einer Stunde 80 Millimeter Regen nieder - die erst Ende August erreichte historische Höchstmarke für New York von 49 Millimetern wurde damit regelrecht pulverisiert. "Wir sind in einer Ära, in der historische Regenfälle die Normalität werden", sagte Hochul. "Das wird kein seltenes Ereignis mehr sein."

Fünftstärkster Hurrikan in den USA - Notstand in New York

"Ida" war am Sonntag als gefährlicher Hurrikan der Stärke vier von fünf südwestlich von New Orleans auf die Küste getroffen. Auf dem Weg des Sturms nach Nordosten waren zwar Unwetter erwartet worden, aber nicht in dieser Heftigkeit. In der Stadt New York und andernorts wurde der Notstand ausgerufen.

Das Weiße Haus hatte Bidens Besuch im Katastrophengebiet in New Orleans am Mittwochnachmittag angekündigt - wenige Stunden vor den desaströsen Regenfällen im Nordosten. Biden sagte am Donnerstag, bei "Ida" habe es sich um den fünftstärksten Hurrikan in den USA seit Beginn der Aufzeichnungen gehandelt. In der Katastrophenregion im Süden habe der Sturm mindestens sechs Menschen das Leben gekostet und "unvorstellbare Schäden" angerichtet. In Kalifornien im Westen der USA wüten zudem weiterhin heftige Waldbrände. Biden sagte den Betroffenen der Naturkatastrophen Unterstützung zu.

„Wir müssen besser vorbereitet sein"

"Hurrikan 'Ida', die Waldbrände im Westen und die beispiellosen Überschwemmungen in New York und New Jersey in den vergangenen Tagen sind eine weitere Erinnerung daran, dass die Klimakrise da ist", schrieb Biden auf Twitter. "Wir müssen besser vorbereitet sein." Die Infrastruktur müsse den verschärften Bedingungen angepasst werden. Der US-Präsident rief den Kongress dazu auf, entsprechende Gesetze zu verabschieden. Biden hat den Kampf gegen den Klimawandel zu einem seiner wichtigsten Ziele erklärt

"Die gesamte Bundesregierung wird alles tun, um den Amerikanern zu helfen, die nach einem katastrophalen Sturm in akute Not geraten sind", teilte die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, am Donnerstagabend (Ortszeit) mit. Biden habe Maßnahmen ergriffen, um die Verfügbarkeit von Treibstoff sicherzustellen und Versorgungsengpässe infolge des Sturmes zu vermeiden.

(APA/DPA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Anders als sein Vorgänger setzt Joe Biden Hoffnung in den Klimaschutz.
Klimaschutz

"Wir müssen handeln": Biden sieht in Unwettern Belege für Klimakrise

Stürme, Überflutungen und Brände würden sich künftig häufiger ereignen und heftiger ausfallen, warnte der US-Präsident
Land unter in New York: Straßen und Wohnungen standen teilweise etwa einen Meter unter Wasser, der U-Bahnverkehr kam komplett zum Erliegen.
Nach "Ida"

Notstand ausgerufen: Tote durch Extremwetter in New York

Medien berichteten von mindestens sieben Toten im Zusammenhang mit den Überschwemmungen. Der Nationale Wetterdienst erklärte angesichts der lebensbedrohlichen Lage erstmals für die Stadt und die Umgebung einen Sturzflut-Notfall.
US-REMNANTS-OF-HURRICANE-IDA-MOVE-THROUGH-NORTHEAST-CAUSING-WIDE
Hurrikan "Ida"

"Historisches Wetterereignis": New York ruft Notstand wegen Starkregens aus

Ausläufer des Hurrikans "Ida" brachten der Millionenmetropole den stärksten Regen seit Beginn der Aufzeichnungen.
USA

„Ida“ und das „Katrina“-Trauma

Hurrikan „Ida“ zog über New Orleans hinweg. Erinnerungen an den verheerenden Hurrikan lebten auf. Die Dämme hielten, aber der Strom fiel aus.
Hurrikan "Ida" trifft Louisiana hart
Louisiana

Hurrikan "Ida": Kein Strom für New Orleans

"Ida" war am Sonntag als "extrem gefährlicher Hurrikan" der Stufe vier auf Land getroffen. Mittlerweile hat der Hurrikan deutlich an Stärke verloren; das Nationale Hurrikanzentrum (NHC) stufte ihn am frühen Montagmorgen (Ortszeit) von einem Hurrikan zu einem Tropensturm herab.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.