Trendbarometer

Unter 20 Prozent: Der nächste Umfrage-Schock für die Union

Armin Laschet und die Union kommen nicht aus dem Umfragetief.
Armin Laschet und die Union kommen nicht aus dem Umfragetief. REUTERS
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Im Trendbarometer von RTL/ntv fallen CDU und CSU erstmals unter 20 Prozent. Die SPD kann auf 25 Prozent zulegen. Stimmen die Prognosen, scheint eine Zwei-Parteien-Koalition in Deutschland unmöglich.

Der Ton wird rauer, die Union kämpfte zuletzt intensiver, auch Spitzenkandidat Armin Laschet schien sich einigermaßen gefangen zu haben, doch in der aktuellen, am Dienstag veröffentlichten Umfrage, spiegelt sich das nicht wider - im Gegenteil. Erstmals sinkt die Union in der Sonntagsfrage (Wen wür auf 19 Prozent - der niedrigste Wert, den das Forsa-Institut seit 1949 für CDU+CSU ermittelt hat.

Das Trendbarometer von RTL und ntv ist hingegen äußerst rosig für die SPD, die weiter zulegen kann und bei 25 Prozent rangiert. Freilich, bei einer Schwankungsbreite von 2,5 Prozent, und weiteren Unabwägbarkeiten von Umfragen, gibt es keine Garantien, doch die Tendenzen verfestigen sich. Die Grünen liegen bei der Umfrage mit 17 Prozent auf Platz drei, gefolgt von der FDP, die auf 13 Prozent zulegen kann.

Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag der Mediengruppe RTL vom 31. August bis 6. September 2021 erhoben. Die Datenbasis sind 2505 Befragte.

Den Berechnungen von Forsa zufolge ist keine Zwei-Parteien-Koalition in Aussicht. Die nötigen 399 Sitze könnten laut Umfrage nur Dreier-Konstellationen erreichen: Union, Grüne und FDP (430); Union, SPD und FDP (500); SPD, Grüne und FDP (479) oder auch die gerade heftig diskutierte Variante mit SPD, Grünen und Linkspartei (418).

Absturz seit Juli

Noch Mitte Juli hatte Forsa für die CDU/CSU 30 Prozent Zustimmung ermittelt. Bei der Bundestagswahl 2017 hatte sie 32,9 Prozent geholt. Bei dieser Wahl tritt die langjährige Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nicht mehr an. Gemeinsamer Kanzlerkandidat der CDU und ihrer bayerischen Schwesterpartei CSU ist der nordrhein-westfälische Ministerpräsident und deutsche CDU-Chef Armin Laschet.

Bei der Kanzlerfrage fällt jener unter die Zehn-Prozent-Marke. Nur noch 9 Prozent (minus 2) der Befragten würden sich für Laschet entscheiden, wenn sie ihren Kanzler oder ihre Kanzlerin direkt wählen könnten. Olaf Scholz (SPD) kommt auf 30 Prozent (plus 1) Zustimmung, Annalena Baerbock (Grüne) bleibt bei 15 Prozent. 46 Prozent der Befragten würden sich für keinen der drei Bewerber entscheiden. In Deutschland wird der Kanzler von den Abgeordneten des Bundestages gewählt.

Bayern: CSU laut Umfrage bei nur 29 Prozent

Auch in Bayern kommt die CSU in Umfragen nicht vom Fleck. Sie könnte laut einer Umfrage des Instituts GMS für den TV-Sender Sat1 bei der deutschen Bundestagswahl am 26. September in Bayern nur 29 Prozent erreichen. Die SPD liegt demnach in Bayern bei 15 Prozent, die Grünen bei 18. Die FDP kommt laut dieser Umfrage auf 13 Prozent, die AfD auf zehn und die Linke auf drei Prozent. Die Freien Wähler, die in Bayern mit der CSU regieren, kommen auf sechs Prozent. Auf die übrigen Parteien entfallen zusammengenommen sechs Prozent.

Die CSU bildet gemeinsam mit der CDU die Union. Während die CSU nur in Bayern antritt, ist die Schwesterpartei CDU in allen anderen 15 deutschen Bundesländern vertreten.

(Red./Ag.)

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