In der Causa Kurz gibt es neues Beweismaterial. Die Auswertung Tausender Chats lässt die Vergangenheit in neuem Licht dastehen. Von der Silbersteinaffäre über die Ablöse Mitterlehners bis zum Abgang eines gekränkten Ministers.
Wien. Die Beweislage in der Causa Kurz wird klarer. Wochenlang war eine Reihe an Berichten, Chat- und Mail-Auswertungen sowie Abfragen von der Akteneinsicht ausgenommen. Das Material bildet die Grundlage für die Hausdurchsuchungen im Kanzleramt, in der ÖVP und bei der Tageszeitung „Österreich“. Die Aktenteile liegen der „Presse“ vor. Sie lassen die Vergangenheit in neuem Licht erscheinen.
Die geschönten Umfragen.
Chats zwischen Thomas Schmid, Kanzler Sebastian Kurz, dessen Sprechern und den Meinungsforscherinnen Sophie Karmasin und Sabine B. legen den Verdacht nahe, dass Umfragen im Sinne der ÖVP produziert und vom Steuerzahler bezahlt worden sein könnten. Diese Umfragen liefen unter „Studien“ für das Finanzressort. Dass es dabei oft mehr um Partei- als Sachpolitik ging, zeigen zahlreiche Chats mit der Meinungsforscherin B. Sie fragte im Finanzministerium nach, ob man „Fragen anhängen“ wolle. Wollte man.