Mark Zuckerberg investiert Milliarden über die kommenden Jahre, um sein Metaversum zu bauen.
Metaverse

Zuckerbergs Schurkenstaat 2.0

Mark Zuckerberg verpasst dem Facebook-Konzern einen neuen Namen und bereitet den „Nachfolger des mobilen Internets“ vor: Das Metaversum mit ihm an der Spitze.

Ein Meeting mit Kollegen aus Singapur, den USA und Österreich, alle an einem Tisch. Nur ist dieser genau so wenig physisch greifbar wie die Teilnehmer dieses virtuellen Gesprächs. Stattdessen sitzen sich die an Comic-Zeichnungen erinnernden Avatare gegenüber. Während man selbst also vielleicht gar in der Jogginghose mit der virtuellen Brille auf der Couch sitzt, präsentiert sich das virtuelle Ich adrett im Anzug am Tisch. Danach kann man noch gemeinsam ein Konzert besuchen. Das Ticket dafür wird direkt über die Plattform gekauft, wie auch die notwendige Garderobe. Und schon tanzt man gemeinsam in der ersten Reihe bei der digitalen Wiederauferstehung der Beatles. Die Vision des „Nachfolgers des mobilen Internets“ des Facebook-Gründers Mark Zuckerberg katapultiert die Menschheit in ein virtuelles Universum. Sein Universum, für das auch das gesamte WhatsApp-Instagram-Oculus-Facebook-Imperium unter der Dachmarke Metaversum zusammengefasst werden soll. Der Schritt ist nicht neu, Google machte einen ähnlichen Schritt und führte alle Marken unter dem Namen Alphabet zusammen. Doch noch heute ist nur von Google die Rede. Und dennoch unterscheidet sich Facebooks Vorgehen deutlich zu jenen der Konzerne vor ihm.

Der hochgestreckte Daumen, seit mehr als 17 Jahren das Sinnbild für Facebook, musste Platz machen für eine verzerrt anmutende Schleife – bzw. ein Unendlichkeitszeichen. Ab dem 1. Dezember wird der Konzern nicht mehr als Facebook, sondern als Mvrs (ein Kürzel für Metaverse) an der Börse firmieren. Die Namensänderung wurde bereits beantragt. „Von nun an werden wir uns auf das Metaversum konzentrieren, nicht auf Facebook“, sagte Zuckerberg bei der Vorstellung seiner Vision, die zehntausend Arbeitsplätze in Europa bringen soll.

Lukrative, neue Welt. Das Gefühl, vor Ort zu sein, sei das entscheidende Merkmal des Metaverse, betonte er. Dafür nimmt Zuckerberg viel Geld in die Hand. Zehn Milliarden Euro sollen dieses Jahr in die Entwicklung fließen.

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