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Kein Marvel-Film ist schlechter bewertet als „Eternals“

ETERNALS
ETERNALS(c) Marvel (Marvel Studios)
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„Eternals“, inszeniert von Oscar-Preisträgerin Chloé Zhao, soll die Superhelden von Marvel zukunftsfit machen. Doch die Kritiken sind alles andere als berauschend. Dafür macht er sich an den Kassen passabel - trotz Blockaden in Ländern wie China und Saudi-Arabien.

„Eternals“, seit dieser Woche im Kino, sei der mit Abstand interessanteste Marvel-Film seit gefühlten Ewigkeiten, urteilte die „Presse“ in ihrer Filmkritik. Er werfe politische und existenzielle Fragen auf, setze mit wenigen Ausnahmen auf Diversität statt auf große Stars und verpflichtete mit Chloé Zhao eine Oscar-Preisträgerin (für „Nomadland“, alles andere als ein Blockbuster). Der Film solle die Superhelden zukunfsfit machen. Er sei aber leider trotzdem eine „faszinierende Enttäuschung“. Dieser Meinung schließen sich offenbar viele Filmkritiker an: „Eternals“ ist der am schlechtesten bewertete Marvel-Film, stellte der „Spiegel“ fest.

Herangezogen wurde die einflussreiche Filmkritikseite Rotten Tomatoes: Dort kam „Eternals“ (Stand Freitagvormittag) auf nur 51 Prozent positive Besprechungen im sogenannten „Tomatometer“. Zum Vergleich: Der „Black Widow“-Film mit Scarlett Johansson kam auf 79 Prozent. Von allen Marvel-Filmen besten bewertet ist „Black Panther“ mit 96 Prozent. Nur die Marvel-Serien „Iron Fist“ (37 Prozent) und „Inhumans“ (gar nur 11 Prozent) schnitten schlechter ab als „Eternals“.

Nicht ganz so eindeutig ist das Urteil der Fans über die „Eternals“: Immerhin wird ihr Leinwandabenteuer auf Rotten Tomatoes von 86 Prozent der abstimmenden Kinogeher gut bewertet. In der Filmdatenbank IMDb wird der Blockbuter über die unsterblichen Superhelden ebenfalls milder beurteilt: Auf 6,8 von 10 Sternen kam er am Freitagvormittag. Diese Milde spiegelt sich auch in den vorläufigen globalen Kassenergebnissen, die nach dem Wochenendstart des Films verzeichnet wurden. Am Tag seiner Veröffentlichung spielte „Eternals“ international 7,6 Millionen Dollar ein, unter Pandemiebedingungen ein Achtungserfolg.

Der lukrative chinesische Markt könnte dem Film allerdings verschlossen bleiben. Einer der Gründe dafür ist die „Eternals"-Regisseurin Chloé Zhao. 2013 äußerte sie sich in einem Interview kritisch gegenüber der Meinungsfreiheit in ihrem Geburtsland. Als ihr Roadmovie „Nomadland“ nach seinem Oscar-Sieg im April dieses Jahres weltweite Aufmerksamkeit erlangte, wurde Zhao für diese Äußerungen zur Persona non grata in der chinesischen Medienrealität gemacht.

Kosmische Helden und monströse Wesen

„Eternals“ ist der 25. Film aus dem Marvel Cinematic Universe. Er handelt von einer Gruppe kosmischer Helden, die seit Tausenden von Jahren auf der Erde weilen, um die Menschheit vor monströsen, formwandelnden Wesen namens Deviants zu beschützen. Lange nachdem sich die Eternals getrennt haben, tauchen die Deviants wieder auf, und die Superhelden müssen wieder zusammenkommen.

Salma Hayek, Angelina Jolie, "Game Of Thrones"-Star Richard Madden und der koreanische Actionstar Don Lee sind Teil der Besetzung, zu der auch die gehörlose Lauren Ridloff ("Sound Of Metal"), Teenager Lia McHugh und Comedian Kumail Nanjiani zählen. Brian Tyree Henry (bekannt aus der Serie „Atlanta") spielt eine handlungstragende Superheldenfigur, die in einer homosexuellen Beziehung lebt. Dies führte laut US-Branchenblatt Variety zu einem kurzfristigen Aufführungsverbot des Films in Saudi-Arabien und Kuwait. In Singapur wurde der Film aus diesem Grund mit einer Altersbeschränkung versehen.

>> Alle Marvel-Filme und Serien auf Rotten Tomatoes

>> „Eternals“ auf IMDb

(her/Ag.)

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