Corona

Edtstadler warnt vor "Fleckerlteppich" bei Covid-Zertifikat

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(Symbolbild)(c) REUTERS (KARINA HESSLAND)
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Die Europaministerin fordert "möglichst einheitliche" Regelungen, was den Grünen Pass und die darin aufgenommene Drittimpfung betrifft.

Angesichts der unterschiedlichen Maßnahmen in den EU-Staaten als Antwort auf die rasant steigenden Corona-Neuinfektionen hat Europaministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) vor einem "Fleckerlteppich" gewarnt. Denn während der Grüne Pass in Österreich nach der zweiten Impfung nur mehr neun Monate gültig ist, gehen die Länder unterschiedlich vor, was den dritten Stich betrifft.

Vor diesem Hintergrund müsse das digitale Covid-Zertifikat gestärkt werden, forderte Edtstadler am Dienstag vor einem Treffen mit ihren EU-Kollegen in Brüssel. Voraussichtlich am Mittwoch will die EU-Kommission neue Empfehlungen an die EU-Staaten bezüglich des Zertifikats vorlegen.

"Wenn jemand geschützt ist, wenn von jemandem ein geringes Risiko ausgeht, und der auch ein geringes Risiko hat, sich anzustecken, dann sollte das der Maßstab sein", betonte die Europaministerin. Von den Empfehlungen der EU-Kommission zum Covid-Zertifikat erwarte sie sich "möglichst einheitliche" Regelungen.

Im Kampf gegen die vierte Corona-Welle setzen mehrere EU-Staaten, darunter Österreich, auf die Drittimpfung, die sogenannten Booster-Shots - allerdings mit unterschiedlichen Regelungen. In diesem Zusammenhang wird der Ruf nach einer Harmonisierung unter den Mitgliedsländern immer lauter.

„Notwendigkeit“ einer Impfpflicht

Edtstadler verteidigte zudem die allgemeine Corona-Impfpflicht, die Österreich als erster EU-Staat mit Februar einführen will. "Wir wollten niemals eine Pflicht hier verordnen, wir sehen aber schlicht und ergreifend die Notwendigkeit", sagte die Ministerin angesprochen auf Kritik seitens EU-Abgeordneten, die den Schritt als vorschnell einordneten. Dabei verwies sie auf die Verhältnismäßigkeit: "Der Eingriff in ein Grundrecht durch die Impfpflicht ist geringer als ein genereller Lockdown".

Die Verhängung des Lockdowns sei "alternativlos gewesen", sagte Edtstadler weiter. Mit Blick auf die Krankenhäuser und Intensivstation, wo das "Pflegepersonal am Ende seiner Kräfte ist" und Ärzte um jedes Menschenleben kämpfe, erklärte die Ministern, sei es "notwendig, kurz die Zähne zusammenzubeißen".

(APA)

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