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Beinahe-Kollisionen im All: China erhebt Vorwürfe gegen SpaceX

Archivbild von Anfang Dezember: Schüler hören den chinesischen Astronauten in der Raumstation "Tiangong" zu.
Archivbild von Anfang Dezember: Schüler hören den chinesischen Astronauten in der Raumstation "Tiangong" zu.APA/AFP/STR
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China macht die US-Firma SpaceX für gefährlich nahe Begegnung im Weltall verantwortlich. Es sei gegen geltende Weltraumverträge verstoßen worden.

China hat den USA Verantwortungslosigkeit vorgeworfen, weil zwei Satelliten des US-Raumfahrtunternehmens SpaceX der chinesischen Raumstation "Tiangong" gefährlich nahe gekommen sein sollen. Die Raumstation habe sowohl im Juli als auch im Oktober ihren Kurs ändern müssen, weil sich jeweils ein "Starlink"-Satellit des Unternehmens von Elon Musk auf Kollisionskurs befunden habe, so ein Sprecher des Pekinger Außenministeriums am Dienstag.

China habe bereits Beschwerde bei den Vereinten Nationen eingelegt. Es sei gegen geltende Weltraumverträge verstoßen worden. Die US-Seite müsse unverzüglich Maßnahmen ergreifen, um die Wiederholung solcher Vorfälle zu verhindern und das Leben von Astronauten im Orbit zu schützen. Während beider Vorfälle hätten sich chinesische Astronauten in der Raumstation befunden, weshalb Notfallmaßnahmen zur Kollisionsvermeidung ergriffen wurden.

Boykottaufrufe in chinesischen Netzwerken

SpaceX und der US-Autobauer Tesla, der ebenfalls von Milliardär Elon Musk gegründet wurde, gerieten nach Berichten über die Vorfälle in chinesischen sozialen Medien unter Druck. Viele Nutzer machten ihrem Ärger über die Beinahe-Kollisionen Luft. Auch wurden Boykottaufrufe gegen Tesla und SpaceX verbreitet.

Der Bau der chinesischen Raumstation "Tiangong" (Himmelspalast) hatte in diesem Jahr begonnen. Die Station, die bisher nur aus dem Modul "Tianhe" (Himmlische Harmonie) besteht, soll 2022 fertiggestellt werden.

(APA/dpa)

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