Coronamaßnahmen

"Müssen Zeit gewinnen": Gecko warnt vor großen Partys

Die Generaldirektorin für die Öffentliche Gesundheit, Katharina Reich
Die Generaldirektorin für die Öffentliche Gesundheit, Katharina Reich APA/GEORG HOCHMUTH
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„Lassen Sie sich testen", appelliert die Generaldirektorin für öffentliche Gesundheit, Katharina Reich. Generalmajor Rudolf Striedinger rät von Demonstrationen zu Silvester ab.

Die Mitglieder der Gecko-Kommission mahnen zu Vorsicht rund um den Jahreswechsel. "Wir müssen Zeit gewinnen und uns jetzt an die Maßnahmen halten. Lassen Sie sich testen, feiern Sie im kleinen Kreis", sagte die Generaldirektorin für öffentliche Gesundheit, Katharina Reich. Auch Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres hält größere Feiern für gefährlich, Generalmajor Rudolf Striedinger rät von Versammlungen wie Demonstrationen ab.

Reich, die gemeinsam mit Striedinger die Gecko-Kommission leitet, sagte im schriftlichen Statement, Silvester werde mit großer Wahrscheinlichkeit auch "markanter Wendepunkt" in der Infektionskurve sein. "Wir lernen Omikron gerade erst kennen, wissen aber bereits, dass die Gefahren groß sind. Klar ist, dass wir mit einer neuen Dynamik der Pandemie rechnen müssen. Extrem rasche Entwicklungen sind zu erwarten."

„Wenn nötig, dann mit Maske und ausreichend Abstand"

Striedinger warnte - wohl mit Blick auf die von Maßnahmen-Gegnern bereits angekündigten Demonstrationen rund um den Jahreswechsel - vor großen Zusammenkünften, auch wenn diese durch das Demonstrationsrecht gedeckt sind: "Gecko ist angetreten, um die Politik wissenschaftlich fundiert zu beraten sowie um militärische Expertise in die operative Umsetzung einzubringen. Die aktuellen globalen Entwicklungen von Omikron zeigen uns deutlich, dass es aus virologischer und medizinischer Sicht nicht ratsam ist, an großen Versammlungen, wie Demonstrationen, teilzunehmen. Wenn notwendig, dann mit Maske und ausreichend Abstand."

Zuvor hatte bereits Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) von Demonstrationen zu Silvester abgeraten: "Nicht alles, was erlaubt ist, ist auch vernünftig zu tun." Es sei nicht vernünftig, das Versammlungsrecht "zu unterwandern oder gar zu missbrauchen und sich dann einer neuerlichen Gefahr einer Infektionswelle auszusetzen".

Szekeres: „Frühe Sperrstunde ist wichtiges Signal"

Ärztekammer-Präsident Szekeres appellierte seitens Gecko an die Bevölkerung, die Maßnahmen einzuhalten: "Die frühzeitige Sperrstunde um 22 Uhr ist ein wichtiges Signal, um klar zu machen, dass groß angelegte Feiern zum heurigen Jahreswechsel gefährlich sind und gravierende Auswirkungen aufs Infektionsgeschehen haben können. Die Omikron-Welle wird kommen, es liegt aber an uns allen, wie schnell und wie groß sie wird. Wenn wir jetzt vorsichtig sind, dann können wir gemeinsam das Risiko eines weiteren Lockdowns reduzieren." Nehammer hatte die Kehrtwende bei den Silvesterfeierlichkeiten, für die die Regierung ursprünglich ja eine Ausnahme der Sperrstunde angedacht hatte, mit den Warnungen der Experten argumentiert.

Auf die Notwendigkeit, mittels der aktuellen Maßnahmen die Intensivstationen zu entlasten, verwies seitens der Kommission der Rektor der Med-Uni Wien, Markus Müller. Auch würde man damit allen Impfwilligen noch die Gelegenheit zu einer Booster-Impfung geben und damit die Chance, für eine Omicron-Welle vorbereitet zu sein.

(APA)

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