70. Vierschanzentournee

0,2 Punkte oder elf Zentimeter: Kobayashi gewinnt Neujahrsspringen

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Ryoyu Kobayashi bleibt das Maß aller Dinge bei der Tournee, siegt nach Oberstdorf auch in Garnisch-Partenkirchen. Allerdings: der Japaner hat nur 0,2 Punkte Vorsprung auf den Deutschen Eisenbichler. Jan Hörl wird als Fünfter bester ÖSV-Adler.

Garmisch-Partenkirchen. Der Japaner Ryoyu Kobyashi bleibt auf Kurs Richtung Tourneesieg. Er gewann nach dem Auftakt in Oberstdorf auch das Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen mit Sprüngen auf 140 und 135,5 Meter. Zweiter wurde der Deutsche Michael Eisenbichler, denkbar knapp allerdings - er lag nur 0,2 Punkte zurück. Und das, weil er im zweiten Durchgang keine Telemark-Landung bei 143,5-Metern zeigte.

Jan Hörl wurde bester Österreicher als Fünfter (134/132 Meter).

20 Jahre nach dem bisher letzten deutschen Sieg durch Sven Hannawald fehlten dem Lokalmatador jetzt 0,2 Punkte - das sind umgerechnet etwas mehr als elf Zentimeter. Wieder wurde es nichts mit dem ersehnten Skisprung-Triumph am Neujahrstag; und das gleiche Schicksal blüht auch in der Gesamtwertung. Kobayashi, 25, setzte sich mit dem 24. Weltcupsieg auch im Gesamtklassement des Traditionsevents ab. Kobayashi führt mit 593,2 Punkten, Zweiter ist Marius Lindvik mit 580 Zählern. Hörl ist bester Österreicher in der Tournee-Wertung, abgeschlagen als Neunter mit 527,3 Punkten.

Ryoyu KOBAYASHI (JPN), Jubel,Freude,Begeisterung, Aktion,Einzelbild,angeschnittenes Einzelmotiv,Halbfigur,halbe Figur, S
Ryoyu KOBAYASHI (JPN), Jubel,Freude,Begeisterung, Aktion,Einzelbild,angeschnittenes Einzelmotiv,Halbfigur,halbe Figur, Simago images/Sven Simon

Während im Adlerhorst weiter Rätselraten herrscht und vor den Heimbewerben zwingend eine Reaktion nötig ist, bleibt der Japaner gelassen. Er könnte als erster Athlet alle vier Springen bei der Tournee - zum zweiten Mal - nach 2019 gewinnen. "Kobayashi ist in ausgezeichneter Form. Er macht zurzeit keine Fehler", lobte Norwegens Tiroler Trainer Alexander Stöckl.

Zur Halbzeit des Traditionsevents haben sich „vermeintliche“ Favoriten um den Goldenen Adler nebst Preisegld über 100.000 Schweizer Franken (96.000 Euro) verabschiedet. Titelverteidiger Kamil Stoch aus Polen verpasste auch diesmal den zweiten Durchgang, Österreichs Mitfavorit Stefan Kraft scheiterte zu Silvester in der Qualifikation. Am 1. Jänner büßte auch der Norweger Halvor Egner Granerud, der in Oberstdorf noch Zweiter war, kräftig an Terrain ein.

Auf dem berühmt-berüchtigten Bergisel in Innsbruck wartet am Dienstag (14 Uhr/ORF1, ZDF und Eurosport) das dritte Springen an.

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Kraft tankt Kraft - auf der Langlauf-Loipe

Weltmeister Stefan Kraft wird am Sonntagvormittag auf der Schanze in Seefeld eine Extra-Einheit absolvieren, um für den weiteren Verlauf der Vierschanzentournee der Skispringer wieder in Schwung zu kommen. Der 28-Jährige hatte am Silvestertag die Qualifikation für das Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen mit Platz 59 verpasst, gab sich danach ratlos. Am Neujahrstag stand für Kraft Langlaufen auf dem Programm, damit er von der Enttäuschung den Kopf wieder frei bekommt.

Kraft wird am Montag in der Qualifikation für das Bergisel-Springen in die Tournee zurückkehren. Nach dem Bewerb am Dienstag in Innsbruck wird am Mittwoch und Donnerstag die 70. Auflage des nordischen Ski-Klassikers traditionell am Dreikönigstag in Bischofshofen abgeschlossen.

Garmisch

1. Ryoyu Kobayashi (JPN) 291,2 (143,0/135,5)

2. Markus Eisenbichler (GER) 291,0 (141,0/143,5)

3. Lovro Kos (SLO) 286,0 (135,5/138,0)

5. Jan Hörl (AUT) 274,9 (134,0/132,0)

16. Daniel Huber (AUT) 257,1 (132,0/129,0)

18. Daniel Tschofenig (AUT) 255,6 (127,0/133,0)

27. Philipp Aschenwald (AUT) 244,7 (128,0/126,5)

Manuel Fettner (32.) und Ulrich Wohlgenannt (41.) nicht im Finale

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Ryōyū Kobayashi

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