Trotz der bekannten Risken kann Atomenergie als Übergangslösung einen Beitrag gegen die Erderwärmung leisten. Denkverbote hingegen nicht.
Dass die EU-Kommission den Bau neuer Gas- und Atomkraftwerke als grüne Investments einstufen will, klingt vordergründig tatsächlich skurril. Seit der Katastrophe von Fukushima sind gerade einmal zehn Jahre vergangen. Tschernobyl ist 35 Jahre nach dem GAU nach wie vor ein strahlendes Mahnmal für eine Technologie, bei der der Mensch zu oft die Kontrolle verliert. Und dennoch findet nun auch in Europa eine Renaissance der Kernkraft statt. Frankreich, die Niederlande, Finnland sowie zahlreiche osteuropäische EU-Länder sehen in der Atomenergie eine Antwort auf den Klimawandel. Selbst unter Klimaaktivisten ist dieser Weg nicht völlig tabu. Sogar Ober-Klimaretterin Greta Thunberg spricht sich für Atomkraft aus.
In Österreich trifft die Ablehnung der Atomkraft hingegen auf zuletzt selten gewordene Einigkeit. Neben den Regierungsparteien ÖVP und Grüne sind auch SPÖ und FPÖ klar auf Anti-Atomkraft-Kurs. Umweltministerin Leonore Gewessler wirft der EU-Kommission „Greenwashing“ vor. Gemeint ist damit bekanntlich, dass man Umweltschutz lediglich vorgaukelt.