Corona-Maßnahmen

2-G-Kontrollen im Handel sollen mit Dienstag starten

APA/HANS PUNZ
  • Drucken

Handelsobmann Trefelik geht davon aus, dass die Kontrollen von Geschäft zu Geschäft sehr unterschiedlich aussehen werden. Die Branche warte aber noch auf die entsprechende Verordnung.

Ab morgen, Dienstag, soll es im Handel verpflichtende 2-G-Kontrollen geben. Montagmittag wartete die Branche aber noch auf die entsprechende Verordnung, so Handelsobmann Rainer Trefelik. Vom Verordnungstext werde auch abhängen, ob Geschäfte-übergreifende Initiativen mit Armbändern und Stempeln in Einkaufszentren und Einkaufstraßen möglich sein werden. "Über Nacht" werde dies aber nicht gehen. Laut Entwurf haben die Kontrollen spätestens an der Kassa zu erfolgen.

Die Verordnung soll heute, Montag, vom Hauptausschuss des Nationalrats verabschiedet werden. Laut einem Entwurf haben Händler und Dienstleistungsunternehmen dafür Sorge zu tragen, dass eine Kontrolle des 2-G-Nachweises zum Zweck des Erwerbs von Waren oder der Inanspruchnahme von Dienstleistungen "möglichst beim Einlass, jedenfalls aber beim Erwerb von Waren oder der Inanspruchnahme der Dienstleistung erfolgt".

Trefelik: Kontrollen je nach Betriebstyp unterschiedlich

Trefelik geht davon aus, dass die Kontrollen von Geschäft zu Geschäft sehr unterschiedlich aussehen werden. Je nach Betriebstyp werde am Eingang, bei der Beratung oder an der Kasse der 2-G-Nachweis überprüft werden. Securities vorm Eingang werde es sicher nicht flächendeckend geben. Das könnte sich der Handel auch gar nicht leisten. Wegen ausbleibender Touristen und den Aufrufen zu Homeoffice seien die Kundenfrequenzen trotz Schlussverkaufs derzeit ohnehin sehr schwach, so Trefelik.

Die 2-G-Kontrollen im Handel sind Teil der "Aktion scharf" der Regierung. Ab 11. Jänner gilt an Interaktionspunkten, etwa beim Eingang oder spätestens beim Bezahlen, eine Kontrollpflicht der Kunden durch Geschäftsmitarbeiter. Die Polizei sieht sich dabei als Partner. Die Handelsbranche sieht die Kontrollen auch als finanzielle Herausforderung, die Kontrollpflicht sei aber besser als ein erneuter genereller Lockdown.

Schon seit der vierten Coronawelle dürfen nur mehr Geimpfte oder Genesene (2-G) im Non-Food-Handel einkaufen, für Ungeimpfte gilt nach wie vor ein Lockdown, sie dürfen nur Produkte des täglichen Bedarfs in Supermärkten oder Drogerieketten einkaufen. Neu ist nun die Kontrollpflicht für die Handelsbranche. Betriebe, die sich nicht daran halten, können auch gesperrt werden.

In der Lugner-City in Wien ist die Entscheidung schon gefallen - nämlich dass es keine Lösung mit Bändern geben wird, wie Richard Lugner erläuterte. Einer der Gründe sei, dass hier die Gefahr von Fälschungen bestehe. Auch 2-G-Kontrollen an den Eingängen sind nicht geplant. Denn, so gab Lugner zu bedenken, es würden sich insgesamt 20 Geschäfte wie Supermärkte oder Filialen von Drogerieketten in der Lugner-City befinden, die auch Ungeimpfte betreten dürften.

Prinzipiell zeigte er sich mit der ab morgen geltenden Regelung zufrieden. Und er gab sich auch zuversichtlich, dass alle Shops im Einkaufszentrum auch tatsächlich kontrollieren. "Man muss etwas machen, dass man mit der Pandemie auf gleich kommt", befand er. Notwendig sei nun die Solidarität aller.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Katharina Reich und Wolfgang Mückstein.
Coronamaßnahmen

Durchseuchung in Österreich? "Es wird passieren"

Gesundheitsminister Mückstein rechtfertigt die neuen Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung - und die geplante Impfpflicht. Auch die Leiterin des Corona-Krisenstabes sieht mit Omikron die Karten neu gemischt.
Man muss eine FFP2-Maske auch im Freien tragen, wo immer kein Zwei-Meter-Abstand zu anderen möglich ist.
Omikron

Neue Corona-Maßnahmen: Maske im Freien, kaum Quarantäne

Während die FFP2-Masken-Regeln deutlich verschärft werden, müssen Kontaktpersonen von Infizierten in vielen Fällen nicht mehr zu Hause bleiben.
Bändchen
2G-Kontrollen

Handel plädiert bei Kontrollpflicht für deutsche Bändchen-Lösung

Bereits nächste Woche soll der Handel genau kontrollieren. Branchenvertreter sehen eine große Herausforderung.
++ THEMENBILD ++ SALZBURG: CORONA - INTENSIVSTATION / COVID-STATION / PFLEGE
Coronavirus

8853 Neuinfektionen, Niederösterreich meldet ersten Omikron-Todesfall

Die Zahl der neuen Covid-Toten ist am Donnerstag auf 21 gestiegen. Im Krankenhaus befanden sich 971 Personen.
Katharina Reich, Generaldirektorin für die öffentliche Gesundheit, Sozialminister Wolfgang Mückstein (Grüne), Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP), Generalmajor Rudolf Striedinger, und Chef der Landeshauptleute-Konferenz Markus Wallner (zugeschaltet) gaben nach dem Gipfel eine Pressekonferenz.
Omikron

Regierung beschließt FFP2-Maskenpflicht im Freien und kürzere Quarantäne

Die Regierung, die Landeshauptleute und die Gecko-Experten haben sich heute auf weitere Corona-Maßnahmen geeinigt. Die Gültigkeit des Grünen Passes wird auf sechs Monate reduziert, der Kontrolldruck im Handel erhöht.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.