PCR-Test-Probleme

Großteil der PCR-Testergebnisse an Schulen diesmal pünktlich da

Bis die PCR-Abwicklung problemlos funktioniert, machen die Schülerinnen und Schüler täglich Antigentests.
Bis die PCR-Abwicklung problemlos funktioniert, machen die Schülerinnen und Schüler täglich Antigentests. APA/GEORG HOCHMUTH
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Zehn Prozent der Ergebnisse fehlten zu Schulbeginn, 560 Proben vom Montag waren positiv, 999 Klassen sind geschlossen. Wien rüstet sich für größere Ausfälle und kontaktiert pensionierte Lehrer.

Nach den massiven technischen Problemen des neuen Testanbieters in acht Bundesländern (außer Wien) in der vergangenen Woche haben die Schul-PCR-Tests in der zweiten Woche nach den Ferien laut Bildungsministerium bereits deutlich besser funktioniert. Von den 320.000 am Montag im Burgenland sowie in NÖ und OÖ abgegebenen Proben konnte der Großteil gepoolt werden. Ein Teil konnte aber aufgrund von EDV-Problemen erneut nicht ausgewertet werden.

Von den auswertbaren Tests wurden außerdem nur vier Fünftel der Ergebnisse bis zum Schulbeginn übermittelt. Insgesamt fielen 560 positiv aus. Laut Bildungsministerium waren außerdem mit Stand Dienstag 999 Klassen geschlossen, geschlossene Schulen gab es keine.

Die ARGE für molekulare Diagnostik selbst berichtete in einer Aussendung von einer "ersten wesentlichen Entspannung der ausschließlich technischen Schwierigkeiten": Von rund 320.000 Tests seien bei 290.000 die Ergebnisse pünktlich übermittelt worden. Die Bietergemeinschaft geht davon aus, dass sich diese Fehlerquote von rund 10 Prozent "in den nächsten Tagen weiter verringern wird".

Vergangene Woche gab es bei den Schul-PCR-Tests Probleme im großen Stil. Die ARGE für molekulare Diagnostik, die nach einer Neuausschreibung nach den Weihnachtsferien die Abwicklung der Tests übernommen hat, hatte bei der Auswertung der Ergebnisse - insbesondere bei der Zuordnung und Auswertung in der Datenbank - mit technischen Problemen zu kämpfen. Die Folge: Laut Bildungsministerium wurde "eine nicht nachvollziehbar niedrige Zahl von positiven Fällen" gemeldet, den Schulen seien Daten "zu spät, fehlerhaft und unvollständig" übermittelt worden.

Qualitätsprüfung in Auftrag gegeben

Das Ressort hat als Reaktion nicht nur eine Qualitätsprüfung in Auftrag gegeben, es werden auch rechtliche Schritte gegen die Bietergemeinschaft geprüft. Bis die PCR-Abwicklung problemlos funktioniert, machen die Schülerinnen und Schüler täglich Antigentests. Der ursprüngliche Plan, ab dieser Woche bundesweit zwei PCR-Tests pro Woche durchzuführen, war angesichts der technischen Probleme nicht umsetzbar. Aus Wien, wo das PCR-Programm "Alles gurgelt" an den Schulen zum Einsatz kommt, wurden bisher keine Probleme gemeldet.

"Das Corona-Missmanagement der Regierung hört auch nach zwei Jahren Pandemie nicht auf", zeigte sich SPÖ-Gesundheitssprecher Philip Kucher am Dienstag empört. In allen Bundesländern außer Wien, wo man sich selbst anstelle des Ministeriums darum kümmert, herrscht komplettes Testchaos an den Schulen." Christian Moser, Geschäftsführer von SOS-Kinderdorf, plädierte für Sofort-Maßnahmen zum Schutz der Kindergarten- und Schulkinder. Diese müssten auf der Prioritäten-Liste für regelmäßige Corona-Tests und deren zuverlässige Auswertung ganz weit oben stehen.

Unterdessen rüstet sich Wien für mögliche Lehrer-Ausfälle aufgrund gehäufter Corona-Infektionen. Die Bildungsdirektion hat laut Medienberichten neben Lehramtsstudierenden auch vor kurzem in Pension gegangene Pädagogen kontaktiert, um den Präsenzbetrieb in den Klassenzimmern sicherzustellen. Diese sollen dann im Notfall über Sonderverträge kurzfristig einspringen können, hieß es in "Heute" und der "Wiener Zeitung". Derzeit gibt es laut Bildungsdirektor Heinrich Himmer aber noch keine Engpässe.

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(APA)

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