Die Landespartei hat heute grünes Licht für ihren neuen Parteichef, Michael Lindner, gegeben. Seine Vorgängerin, Birgit Gerstorfer, muss nach einer misslungenen Impfkampagne früher als geplant gehen.
Die SPÖ Oberösterreich hat einen neuen Parteichef. Der Landesparteivorstand hat am Montag einstimmig Klubchef Michael Lindner zum geschäftsführenden Landesparteivorsitzenden gewählt. Er werde die neue Aufgabe „mit einer großen Portion Demut“ annehmen, betonte er im Anschluss vor Medienvertretern.
Offiziell gewählt werden soll Lindner bei einem Parteitag im September. Bis Ende Februar will Lindner ein Personalpaket vorlegen, unter anderem geht es dabei um den Klubvorsitz und die Landesgeschäftsführung. Es brauche für deren Besetzung „viele Gespräche“, die Lindner bereits führe. „Aber noch ist nichts spruchreif“.
Zudem habe Lindner am Montag dem Parteivorstand vorgeschlagen, eine Arbeitsgruppe einzusetzen, die ein Modell der Mitgliedermitbestimmung für die Vorsitzwahl ausarbeiten soll. Denn: „Unsere Mitglieder sollen bei wesentlichen Fragen mitentscheiden dürfen, das gilt auch für die Frage des Parteivorsitzes."
Er freue sich darauf, „die Sozialdemokratie für die Zukunft aufzustellen“, so Lindner. Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP), der Lindner zuletzt zur Rückkehr zum „gemeinsamen oberösterreichischen Weg“ aufgerufen hatte, richtete er aus: „Der gemeinsame Weg ist nicht der, der von der ÖVP diktiert wird, sondern der gemeinsame Weg ist das Ergebnis der besten Ideen von Oberösterreich.“ Dies müsse auch die „machthungrige ÖVP“ erkennen.
Vorgängerin musste früher gehen
Zuletzt bedankte sich Lindner ausdrücklich bei seiner Vorgängerin, Birgit Gerstorfer. Ihre fachliche Kompetenz habe auch die ÖVP erkannt, so Lindner. In der Funktion der Soziallandesrätin habe sie den Pflegeausbau vorangetrieben, „bis ihr die machtgierige ÖVP das Ressort weggenommen hat."
Die bisherige Frontfrau der SPÖ Oberösterreich muss nach einer misslungenen Impfkampagne früher als geplant gehen. Zumindest vordergründig: Eine Rolle dürfte auch die Landtagswahl im vergangenen Herbst gespielt haben, bei der die SPÖ neuerlich nur auf dem dritten Platz landete - und mit 18,7 Prozent das zweitschlechteste Ergebnis seit 1945 einfuhr. Auch ihr Verhältnis zu den Gewerkschaften wurde nicht von allen gutgeheißen.
(Red. )