Fast 70 Prozent der Bewohner des Südsudans in Ostafrika leiden an Hunger. Was bedeutet das im Alltag? Helen aus der Kleinstadt Yambio erzählt von ihrem Leben mit acht Kindern.
Helen im ärmellosen Kleid in den fröhlichsten Farben des Regenbogens steht vor ihrem kleinen, schiefen Haus mit Wellblechdach und scherzt mit ihren Kindern. Helen mit den hoch am Hinterkopf zusammengebundenen Zöpfchen ist alleinerziehende Mutter von sechs Mädchen und zwei Buben. Das Leben der achtfachen Mutter spielt im Südsudan, dem nicht nur jüngsten Staat der Welt, sondern auch einem der ärmsten.
Helen war eine von 811 Millionen Menschen weltweit. 811 Millionen sind so arm, dass sie es sich nicht leisten können, regelmäßig ausreichend Nahrungsmittel einzukaufen. Das, was sie selbst anbauen, reicht nicht für die ganze Familie. Allein im ostafrikanischen Südsudan, der jährlich immer wieder in den Statistiken der am wenigsten entwickelten Länder der Welt ganz oben zu finden ist, sind 8,3 Millionen der rund zwölf Millionen Einwohner von Hunger betroffen. Sie wissen von einem Tag auf den anderen nicht, wie sie satt werden sollen und sind in den allermeisten Fällen auf Unterstützung durch Hilfsorganisationen angewiesen. Für zwei Millionen südsudanesische Kinder unter fünf Jahren bedeutete das: Sie können sich nicht gut entwickeln, weil sie zu wenig Nährstoffe und Vitamine bekommen.