Wahlsieger

Nach Serbien-Wahl: Weniger Parlamentssitze für Vučićs Partei

Serbiens Aleksandar Vučić ist zwar klarer Wahlsieger, fährt aber Verluste ein.
Serbiens Aleksandar Vučić ist zwar klarer Wahlsieger, fährt aber Verluste ein.APA/AFP/ELVIS BARUKCIC
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Nach Angaben der staatlichen Wahlkommission sicherte sich die regierende Serbische Fortschrittliche Partei (SNS) 120 von 250 Mandaten. Bisher war die Partei mit 188 Abgeordneten im Parlament vertreten.

Auch wenn der Präsident Serbiens Aleksandar Vučić und seine, seit 2012 regierende Serbische Fortschrittliche Partei (SNS), klare Sieger der Superwahl am Sonntag sind, wird die SNS künftig im Parlament deutlich weniger Sitze als bisher haben. Nach Angaben der staatlichen Wahlkommission sicherte sich die SNS nämlich 120 von 250 Mandaten, bisher war die Partei mit 188 Abgeordneten im Parlament vertreten. Die Parlamentswahl im Juni 2020 wurde aber von der Opposition boykottiert.

Die am Sonntag bekundete Erwartung von Präsident Vučić, eine neue Regierung nur mithilfe der Partei der Vojvodina-Ungarn, die über sechs Mandate verfügt, bilden zu können, wird nicht in Erfüllung gehen. Die SNS wird wohl erneut auf den bisherigen kleineren Koalitionspartner, die Sozialistische Partei (SPS) von Ivica Dacic, bisher Parlamentspräsident, angewiesen sein. Die SPS hat mit 32 Mandaten, wohl auch dank ihrer prorussischen Haltung, besser als erwartet abgeschnitten.

Zweite Amtszeit für Vučić 

Die führende Oppositionskraft, Vereinigt für den Sieg Serbiens, wird im neuen Parlament nach Angaben der Wahlkommission 38 Sitze haben, das Bündnis des rechten Zentrums Nada (Hoffnung) 15 Mandate, gefolgt von der Koalition Wir müssen (Moramo) mit zwölf Mandaten. Den Sprung ins Parlament schafften zwei weitere Parteien des rechten Zentrums - Dveri und Zavetnici - mit jeweils zehn Sitzen, sowie weitere drei Minderheitenparteien (neben dem Bund der Vojvodina-Ungarn) - mit sieben Sitzen.

Vučić beginnt seine zweite Amtszeit mit knapp 59 Prozent der Stimmen mit einem noch überzeugenderen Wahlsieg als vor fünf Jahren, wo er 55 Prozent erzielt hatte. Sein führender Herausforderer Zdravko Ponos erhielt knapp 19 Prozent der Stimmen.

(APA)

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