Leitartikel

Warum gibt niemand in Österreich Fehler im Umgang mit Russland zu?

Bei einer Demo in Wien drücken die Teilnehmer ihre Gefühle für den russischen Präsidenten aus (Archivbild).
Bei einer Demo in Wien drücken die Teilnehmer ihre Gefühle für den russischen Präsidenten aus (Archivbild).APA/AFP/ALEX HALADA
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Österreich hat sich dem Kreml energiepolitisch ausgeliefert. Darüber im Nachhinein nicht reden zu wollen ist ein Zeichen schwacher Demokratie-Kultur.

Es gehört zu den raren Ritualen der Politik, dann und wann die Größe zu haben, einen Fehler einzugestehen. Wer offenbart schon gern vor der ganzen Welt, gescheitert zu sein, sich geirrt zu haben? Genau diesen Schritt ging am Montag der höchstrangige Vertreter des mächtigsten Landes der Europäischen Union.

Frank-Walter Steinmeier, der deutsche Bundespräsident, stellte sich vor Journalisten und sagte: Mea culpa. Oder zumindest etwas, was sich mit Wohlwollen in diese Richtung interpretieren ließe. Der 66-jährige Sozialdemokrat und ehemalige deutsche Außenminister gilt als ein Architekt der deutschen Russland-Politik des vergangenen Jahrzehnts. Die führte das Land in eine aus heutiger Sicht wahnwitzige wirtschaftliche Abhängigkeit vom Kreml, aus der es sich auf Jahre nicht ohne Weiteres befreien kann.

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