Angriff auf Kiew

Rache für den Untergang der „Moskwa“

Auf die Versenkung des Flaggschiffs folgt ein Angriff auf Kiew.Der Kreml wirft Deutschland vor, Bio-Labore in der Ukraine zu betreiben und verhängt ein Einreiseverbot für Boris Johnson.

Eigentlich blicken die Militärstrategen in diesen Tagen in den Osten der Ukraine. Dort wird nach den Osterfeiertagen eine Offensive der russischen Truppen erwartet, die Schlacht um den Donbass an der russischen Grenze. Beide Seiten befinden sich seit Tagen in einem Wettrennen durch das Land, um ihre Truppen in Stellung zu bringen. Auch deswegen waren die Russen aus den Vororten der ukrainischen Hauptstadt Kiew abgezogen.

Am Samstag schlugen dann aber in Kiew wieder Raketen ein. Auch das westukrainische Lwiw (Lemberg) geriet ins Visier. Im Kiewer Stadtteil Darnyzja soll es mehrere Explosionen gegeben haben. Der Kreml behauptet, zwei Munitionsfabriken zerstört zu haben. Das russische Verteidigungsministerium erklärte auf Telegram, bei dem Beschuss mit „hochpräzisen Langstreckenwaffen“ seien Produktionsgebäude der Fabrik zerstört worden. Ein Mensch starb laut Angaben des Kiewer Bürgermeisters.

Raketenfabrik.
Die ukrainische Regierung vermutet hinter den verstärkten Angriffen auf Kiew einen Racheakt. Am Freitag sank das Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte, die „Moskwa“, auf den Meeresboden. Das russische Verteidigungsministerium sprach von einem Feuer an Bord und Explosionen. Die ukrainische Seite behauptet, sie hätte die „Moskwa“ mit einer Rakete des Typs „Neptun“ getroffen. Genau diese Raketen wurden in einem Rüstungskomplex nahe Kiew hergestellt, der bereits am Freitag angegriffen wurde.

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(Archivbild)
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