Frankreich

Gewinnt Macron, könnte eine Frau Premierministerin werden

Elisabeth Borne ist im Gespräch als künftige Premierministerin mit Klimaagenden.
Elisabeth Borne ist im Gespräch als künftige Premierministerin mit Klimaagenden.APA/AFP/LUDOVIC MARIN
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Der jetzige Premierminister Frankreichs, Jean Castex, kündigt einen Regierungsumbau im Falle des Sieges von Emanuel Macron bei der Präsidentschaftswahl am Sonntag an: "Noch ist nichts entschieden."

Im Fall einer Wiederwahl des französischen Präsidenten Emmanuel Macron am Sonntag bahnt sich eine zügige Regierungsumbildung an. "Ich würde innerhalb weniger Tage meinen Rücktritt und den meiner Regierung einreichen, wie es Tradition ist", sagte Premierminister Jean Castex am Dienstag dem Sender France Inter. Er werde bis zum letzten Tag um Wählerstimmen für Macron werben. "Noch ist nichts entschieden", betonte Castex.

Macron hatte angekündigt, dass der künftige Premierminister oder die Premierministerin auch für Umweltpolitik zuständig sein solle. Macron war in die Kritik geraten, weil seine Umwelt- und Klimapolitik während des ersten Mandats weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben war.

Im Gespräch ist die Ernennung der Arbeitsministerin Elisabeth Borne zur Premierministerin. Frankreich hatte bisher nie ein weibliches Staatsoberhaupt und nur weniger als zwölf Monate eine weibliche Regierungschefin, nämlich Edith Cresson 1991/92.

Das erste Kabinett nach seiner Wahl 2017 hatte Macron paritätisch sowohl mit rechten und linken Politikern als auch mit Vertretern der Zivilgesellschaft besetzt.

TV-Duell Mittwochabend

Macron und seine Herausforderin, die Rechtspopulistin Marine Le Pen bereiten sich derzeit auf ihre einzige TV-Debatte am Mittwochabend vor. Ab 21 Uhr werden beide Kandidaten zwei Stunden lang ihr Programm verteidigen.

Umfragen zufolge liegt Macron derzeit bei 54 Prozent, während Le Pen auf 46 Prozent kommt. Vor fünf Jahren hatte Macron sich in der Stichwahl mit 66 Prozent gegen Le Pen durchgesetzt.

(APA/AFP)

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