Krieg in der Ukraine, teure Energie, hohe Inflation, Stau vor Chinas Häfen: Die Liste der Risken für die Wirtschaft ist lang. Was das für Österreich heißt.
Wien. Hohe Inflation, schwaches Wachstum: Die Mischung ist toxisch. Eigentlich müsste die Europäische Zentralbank die Zinsen anheben, um die Inflation in Richtung zwei Prozent zu drücken. Aber das könnte die Wirtschaft abwürgen, die ohnehin unter teurer Energie, dem Krieg und verzerrten Lieferketten leidet. Längst warnen Stimmen vor einer Stagflation in Europa, auch in Österreich. Noch erfüllt die heimische Wirtschaft das „Stag“ für Stagnation zwar noch nicht, laut Wifo wächst die Wirtschaft heuer. Aber Corona und der russische Überfall auf die Ukraine haben gezeigt: Die Weltwirtschaft ist verwundbar, weitere Schocks drohen. Was passieren muss, dass Österreich in die Stagflation rutscht.
Lieferketten
Corona ist noch nicht vorbei, und die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt noch nicht von ihrer Zero-Covid-Politik abgerückt. Was das bedeutet, lässt sich etwa am Kiel Trade Indicator des Instituts für Weltwirtschaft ablesen: In den großen Häfen Chinas stauen sich wegen regionaler Lockdowns Schiffe, was dem Welthandel massig Kapazitäten entzieht. Drei Prozent der globalen Kapazität stauen sich derzeit allein vor Shanghai und Zhejiang. Das heißt: In den weltweiten Lieferketten dräut wieder Ungemach, Lieferzeiten nehmen zu, erneute Engpässe drohen.