Pandemie

Die letzten Coronatests an den Schulen

PCR-Tests an Schulen
PCR-Tests an Schulen(c) APA/HERBERT NEUBAUER
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Die regelmäßigen Coronatests in Schulen laufen ab Montag schrittweise aus. Nur in Wien kann in Schulen wie bisher getestet werden – auf freiwilliger Basis.

Wien. An den Schulen finden in der kommenden Woche die vorerst letzten regelmäßigen verpflichtenden PCR-Tests statt. Rund einen Monat vor Schulende endet damit das seit Schulbeginn in unterschiedlicher Ausprägung laufende PCR-Testprogramm. Nach Pfingsten werden nur mehr bei Bedarf Antigentests eingesetzt, wenn anderweitig festgestellte Infektionen in einer Klasse auftreten. In Wien kann aber auf freiwilliger Basis weiter getestet werden.

Am Montag testen die Schüler in Niederösterreich und im Burgenland zum letzten Mal, am Dienstag folgen die Schüler in Kärnten, Salzburg, Tirol und Vorarlberg. Am Mittwoch beenden Oberösterreich und die Steiermark die Coronatests in Schulen.

In Wien kommt es auf die jeweilige Schule an, wann (vorerst) zum letzten Mal gegurgelt wird. Denn die Bundeshauptstadt geht wieder einen Sonderweg. Die Einwurfboxen an den Schulen werden dort weiter zur Verfügung stehen, erklärte Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) am Sonntag. Auch das Abholen dieser Tests soll funktionieren wie bisher. Schülerinnen und Schüler können damit (auf freiwilliger Basis) weiter ihre „Alles gurgelt“-Tests in der Schule abgeben. Allerdings werden (gemäß der Verordnung des Bundes) nur fünf Proben pro Monat ausgewertet. Nur bei behördlich angeordneten Tests, also etwa bei Verdachtsfällen, kann über dieses Kontingent hinaus getestet werden.

Wien testet vorerst weiter

Der Wiener Gesundheitsstadtrat machte keinen Hehl daraus, dass er die Schultests in der bisherigen Form gern beibehalten hätte. Die Spielregeln seien aus dem Nichts heraus geändert worden, kritisierte er und meinte: „Es tut nicht weh, ein bisschen unsere Kinder zu schützen.“ Das Screening in der Schule habe einen guten Überblick über das Infektionsgeschehen geboten. Aktuell gebe es in Wien 200 Schulen mit Infektionsfällen, gab Hacker zu bedenken. Der Gesundheitsminister (Johannes Rauch, Gründe, Anm.) steuere nun in eine Nebelwand hinein, warnte der Gesundheitsstadtrat vor einer schwierigen Situation zu Schulbeginn.

Apropos: Unklar ist, ob und in welchem Umfang die Coronatests zu Schulbeginn im September wieder aufgenommen werden. Das hänge von der Infektionssituation ab, meinte Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) Anfang der Woche. Eine Ausschreibung für die Tests im Herbst (mit dieser Einschränkung) gibt es bereits.

Wie ist die aktuelle Coronasituation an Österreichs Schulen? Beim dieswöchigen Testdurchgang wurden 784 Infektionen bei Schülern entdeckt. Das ist deutlich weniger als in der Vorwoche mit rund 1350 – davor waren die Zahlen nur in einem deutlich geringeren Ausmaß zurückgegangen. Zum Vergleich: Im März hatte es bis zu 20.000 positive Schul-PCR-Tests pro Woche gegeben (bei allerdings zwei Testdurchgängen).

Gestartet wurde mit den regelmäßigen PCR-Tests in Schulen im September. Damals war mindestens ein PCR-Test pro Woche (neben zwei Antigentests) verpflichtend. Später wurden zwei PCR-Tests pro Woche (neben einem Antigentest) vorgeschrieben, wobei die Umstellung aufgrund von Problemen beim Testanbieter allerdings nur zögerlich gelang. Nach Ostern ging man dann wieder auf einen PCR-Test zurück, wobei Antigentests nur mehr anlassbezogen (also bei festgestellten Infektionen in der Klasse) zum Einsatz kamen. Bei diesen Regelungen bildete Wien eine Ausnahme – dort wurde bereits ab September verstärkt auf PCR-Tests gesetzt. Mit „Alles gurgelt“ initiierte die Stadtregierung ein eigenes Testsystem. Zuerst ab der Mittelschule/AHS-Unterstufe, später auch an Volksschulen. In der Bundeshauptstadt wurden daher mehr PCR-Tests (und weniger Antigentests) durchgeführt.

Wie ist die Coronasituation in Österreich? Am Sonntagvormittag wurden innerhalb eines Tages 1876 Corona-Neuinfektionen, aber kein Todesfall gemeldet. Die Neuinfektionen lagen unter dem Schnitt der vergangenen sieben Tage von 2154 positiven Tests. Die Sieben-Tage-Inzidenz sank leicht auf 168 Fälle je 100.000 Einwohner. Allerdings wurden in den vergangenen 24 Stunden nur 56.574 PCR-Tests eingemeldet, im Wochenschnitt sind es täglich fast 165.000. Die Spitalsbelegung sank leicht auf 490 Infizierte. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.05.2022)

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