Boris Johnsons Regierungszeit war von Beginn an von Affären geprägt. Ein Überblick.
Boris Johnsons Regierungszeit begann mit einem Knall. Als er im Juli 2019 als Premierminister antrat, waren die Brexit-Streitigkeiten im Parlament auf ihrem Höhepunkt angelangt. Um seinen harten EU-Austritt durchzudrücken, griff der neue Regierungschef zu einem drastischen Mittel: Er schickte ganz einfach das Parlament frühzeitig in die Ferien. So wollte er verhindern, dass ihm die Legislative einen Strich durch die Brexit-Rechnung macht. Der Schritt war unerhört, löste vielerorts Entsetzen aus – und wurde später von einem Gericht für verfassungswidrig erklärt.
Das schadete Johnson jedoch überhaupt nicht, im Gegenteil: So hatte er dem Land und insbesondere den Brexit-Wählern demonstriert, dass er zu allem bereit ist, um seinen Willen durchzusetzen – und dass ihn die Gepflogenheiten und die Regeln des politischen Betriebs überhaupt nicht scheren. Wenige Monate später dankten es ihm die Wähler. Johnson errang in den Parlamentswahlen im Dezember 2019 einen Erdrutschsieg, er war der unbestrittene König der Tories – der konservativen Partei des Landes.