Der Gasmangel in Europa verhilft umstrittenen Technologien zu einem zweiten Frühling. Die Montanuni Leoben propagiert „grünes Fracking“ in Österreich als Krisenhilfe. Die Unterstützer werden mehr.
Wien. In der größten Energiekrise seit Jahrzehnten verlieren Wirtschaft und Politik zunehmend die Hemmungen und stellen auch tradierte österreichische Tabus infrage. Es sei „verantwortungslos in der aktuellen Lage österreichisches Gas-Potenzial ungenutzt im Untergrund verkümmern zu lassen“, sprach etwa der oberösterreichische Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) die großen Schiefergasvorkommen im Weinviertel an. Älteren Schätzungen zufolge könnte im Wiener Becken genug Erdgas lagern, um Österreich dreissig Jahre lang mit Gas zu versorgen. Andere Studien kommen nur auf ein jährliches Potenzial von zehn Prozent des Jahresverbrauchs.