Im Schatten des Ukraine-Krieges versuchen wieder mehr Menschen, via Südosteuropa Richtung Westen zu gelangen – über Grenzzäune und mithilfe skrupelloser Schlepper.
Drückend flimmert die Mittagshitze über dem nordserbischen Palić-See. Drei junge Männer mit Rucksack sind auf dem staubigen Feldweg unterwegs, der am Westzipfel des Sees zu dem abgelegenen Aufnahmelager führt. Dutzende Neuankömmlinge lagern bereits hinter dem Gattertor im Schatten mächtiger Birken.
Eigentlich verfüge das Lager vor den Toren von Subotica über 180 Plätzen, sei aber derzeit mit 400 männlichen Insassen völlig „überbelegt“, berichtet Lagerleiter Danijelo Kovačević von Serbiens Flüchtlingskommissariat: „Unsere Lager in Südserbien sind halb leer. Wir versuchen, die Leute dorthin umzuleiten. Aber alle wollen nach Norden, in die Nähe der Grenze.“