Tirol-Wahl

Tirol: Mattle schließt Koalition mit FPÖ aus

Anton Mattle hält eine Koalition mit der FPÖ für "undenkbar".
Anton Mattle hält eine Koalition mit der FPÖ für "undenkbar".(c) APA (Johann Groder)
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Tirols ÖVP-Obmann und Landtagswahlspitzenkandidat Anton Mattle hält eine Koalition mit den Blauen für „undenkbar“.

Tirols ÖVP-Obmann und Landtagswahlspitzenkandidat Anton Mattle schließt eine mögliche Koalition mit der FPÖ und deren Obmann Markus Abwerzger nun definitiv aus. Mattle bestätigte am Mittwoch einen Bericht der Tirol-Ausgabe der "Kronen Zeitung". Dort wurde Mattle zitiert, dass eine Koalition mit den Blauen "undenkbar" sei. Einmal mehr erklärte er, dass ihm der "politische Stil" der FPÖ nicht behage.

Als Begründung, weshalb er sich nun - entgegen der sonstigen Usance der Tiroler ÖVP - vor einer Wahl in Sachen Koalitionen deklariere, meinte Mattle: "Ich weiß, dass es in der Politik üblich ist, sich immer alle Optionen offen zu halten. Aber diese parteitaktischen politischen Spiele sind nicht das meine. Die Menschen sollen wissen, woran sie sind. Das ist mein politischer Zugang und meine innere Überzeugung."

Bis dato hatte Mattle, der sich derzeit mit sehr schlechten Umfragewerten konfrontiert sieht, eine Koalition mit der Tiroler FPÖ nicht ausgeschlossen, aber deutlich zu verstehen gegeben, dass er sie für "sehr unwahrscheinlich" halte. Der frühere Bürgermeister von Galtür galt, wie Landeshauptmann Günther Platter, stets als kein besonderer Anhänger einer Zusammenarbeit mit den Freiheitlichen.

„Abwerzger Statthalter von Kickl“

Neben dem "politischen Stil" der FPÖ, der nicht der seine sei und seinem "Verständnis einer Politik der Mitte" nicht entspreche, führte Mattle auch die Person Markus Abwerzger sowie die Haltung der Bundespartei zum Klimawandel ins Treffen. Abwerzger habe sich "leider von einem Abgeordneten, der früher durchaus gemäßigte Positionen vertreten hat, zum Scharfmacher und Tiroler Statthalter von Herbert Kickl entwickelt", so Mattle. Und Kickl habe erst vor wenigen Tagen im ORF-Sommergespräch "den Klimawandel geleugnet und ihn als Angst und Panikmache bezeichnet".

"So etwas ist für mich indiskutabel, weil wir alle tagtäglich spüren, wie sich das Klima verändert und wie extreme Wetterereignisse zunehmen. Die Tiroler Energiewende als eines der zentralen Zukunftsprojekte ist für mich deshalb nicht verhandelbar. Mit einer Partei, die den Klimawandel als Hirngespinst abtut, geht das nicht", richtete der derzeitige Wirtschaftslandesrat den Freiheitlichen aus.

Geht man nach den derzeitigen Umfragen, wäre eine Koalition mit der FPÖ für die ÖVP noch am ehesten arithmetisch für eine Zweierkoalition möglich gewesen. Hinzukommen die Sozialdemokraten - auch mit ihnen liege eine Zweierkoalition, glaubt man den Demoskopen, in Reichweite. Mattle und seine ÖVP befinden sich seit längerem stark in der Defensive, derzeit weisen ihnen Umfragen nur rund 30 Prozent oder sogar darunter aus. 2018 hatte Platter - mit bundespolitischem Rückenwind - noch 44,26 Prozent eingefahren.

(APA)

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