Suizid im Jugendroman, das ist kein einfaches Thema. Der 17-jährige Elias erzählt im Rückblick über seine kleine Schwester und seine Freundin Polly, die wie ein Engel vom Himmel fiel.
Wer denkt, dass es in Jugendromanen keinen Suizid geben sollte, sollte von diesem Buch die Finger lassen. Die Jury des niederländischen Jugendbuchpreises dachte freilich anders darüber, sie zeichnete Oliver Reps' „Der Tag, der nie kommt“ mit dem Preis aus.
Erzählperspektivisch sehr clever und mit emotionaler Wucht lässt Reps den wutgeplagten 17-jährigen Elias im Rückblick über seine kleine Schwester Evi und ihre krebsbedingte Amputation erzählen und über Polly, die beiden als rettende Freundin von Himmel fällt. Und am Ende erleben wir mit ihm in der Gegenwart, wie doch noch alles kein gutes Ende nimmt: „Es hätte alles anders laufen müssen. Denn junge Menschen sollten nicht sterben. Schon gar nicht so.“
Oliver Reps: Der Tag, der nie kommt. Übers. v. Ulrich Faure. Ab 14. 190 S., € 16,70 (360 Grad Verlag)
