Achtzig bis neunzig Prozent der Sexarbeitenden lassen ihre Verwandten nichts von ihrem Beruf wissen.
Serie: Gefühlssache

Sexarbeit: „Wieso geht sie nicht putzen?“

Sexarbeit geht mit einer Menge Stigmata einher, die Debatte darum ist geprägt von Schwarz-Weiß-Denken und nicht selten emotional aufgeladen. Warum das so ist, lotet Catrin Altzschner in „give a fck“ aus.

Medial wird „die Sexarbeiterin“ gerne in ihren Extremen dargestellt. Es gibt die eloquente, privilegierte und selbstbestimmte Sexarbeiterin mit starker Stimme, die die Bühne sucht (eher im Escort tätig). Und es gibt jene, die sich in einer prekären Situation befindet, oder in einer Situation, die von der Mehrheitsgesellschaft als solche wahrgenommen wird, die schlimme Erfahrungen macht und häufig aus dem Ausland kommt. Die Geschichte von letzterer wird meist über Dritte erzählt. „Alles dazwischen sehen wir schon einmal gar nicht“, sagt Catrin Altzschner, Journalistin und Autorin des Buches „give a fck“.

Es ist ein Buch ohne aktivistischen Anspruch, eine Seltenheit zu diesem Thema. Oft positionieren sich Autorinnen und Autoren sehr klar, wie es auch der Rest der Bevölkerung gerne tut. Altzschner hat eine Vermutung, wieso Sexarbeit derart polarisiert. Anhand einer Schweizer Studie versucht sie ihren Punkt zu machen: Es geht um privaten sexuellen Tauschhandel. „Die wenigsten machen sich Gedanken, darüber, die allermeisten haben es schon einmal gemacht“, glaubt Altzschner.

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