Ex-Vizepräsident Pence befeuert bei Republikanern den Ärger über Trump. Der bereitet sich auf seine „große Mitteilung“ am Abend vor.
New York/Washington, D. C. Mike Pence ist in den vergangenen Jahren nicht unbedingt als laute Stimme in Washington, D. C. aufgefallen. Der Vizepräsident von Donald Trump ist kein großer Charismatiker. Als er 2020 gegen seine damalige Gegnerin, Kamala Harris, im Wahlkampf in einer Fernsehdebatte antreten musste, machte eine Fliege auf seinem Kopf mehr Schlagzeilen als seine Aussagen. Als Pence nun in den vergangenen Monaten selbst eine Präsidentschaftskandidatur überlegte, waren die Reaktionen darauf verhalten. Veranstaltungen mit Pence waren nie das heißeste Ticket der Stadt.
Dabei hat Pence jüngst begriffen, dass er etwas zu erzählen hat. Und zwar über seine Zeit im Weißen Haus. Als diesen Sommer bekannt wurde, dass Pences Sicherheitsleute am 6. Jänner 2021 – während des Sturms auf das Kapitol – Angst um das Leben ihres Schützlings (und um ihre eigenen) hatten, veränderte sich Pences Auftritt. Ein wenig zumindest. In einer Vorschau auf seine Memoiren (Titel: „So Help Me God“) verteidigte der Ex-Vizepräsident im „Wall Street Journal“ seine Haltung gegenüber Trump in den Wochen nach der Wahl 2020. Er habe stets seine konstitutionelle Pflicht, die Wahlergebnisse zu legitimieren, im Auge gehabt, während er Trumps Unterfangen, Wahlergebnisse juristisch anzufechten, unterstützt habe.