Pensionen

Wie der Finanzminister Menschen länger arbeiten lassen will

 Magnus Brunner (ÖVP)
Magnus Brunner (ÖVP) APA/HELMUT FOHRINGER
  • Drucken

Arbeitnehmer, die das gesetzliche Pensionsantrittsalter erreicht haben, aber dennoch weiterarbeiten, sollen keine Pensionsversicherungsbeiträge mehr zahlen müssen.

Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) hat einen Vorschlag, wie man den längeren Verbleib im Arbeitsprozess attraktiver machen könnten. Er ist dafür, dass Arbeitnehmer, die nach dem Erreichen des gesetzlichen Pensionsantrittsalters weiterarbeiten, keine Pensionsversicherungsbeiträge mehr zahlen müssen.

Eine große Pensionsreform hielte er im Moment "angesichts der multiplen Krisen" nicht für sinnvoll, sagte Brunner im Interview mit der "Tiroler Tageszeitung“. Aber es gelte, Maßnahmen zu setzen, um den Abstand zwischen dem faktischen und dem gesetzlichen Pensionsantrittsalter weiter zu verringern - und dazu könnte der Verzicht auf die Pensionsversicherungsbeiträge dienen, so Brunner.

Rauch reagiert "reserviert"

"Reserviert" steht Sozialminister Joannes Rauch (Grüne) der Forderung von Brunner gegenüber, wie er am Mittwoch sagte. Wirtschaftskammer und ÖVP-Seniorenbund unterstützen Brunner hingegen. Der Finanzminister hatte vorgeschlagen, Arbeitnehmern nach dem Erreichen des Pensionsantrittsalters die Pensionsversicherungsbeiträge zu erlassen.

Bei Bezug einer regulären Alterspension (d.h. derzeit 60 Jahre bei Frauen und 65 bei Männern) bringe ein Zuverdienst keine Abzüge von der Pension. Es sind aber Beiträge zur Pensionsversicherung zu entrichten. Sie erhöhen in Folge die Alterspension ab dem darauffolgenden Kalenderjahr und es gebührt zur Pension ein sogenannter besonderer Höherversicherungsbetrag, hielt Rauch dem Finanzminister entgegen.

>>> Bericht in der "Tiroler Tageszeitung"

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Vizekanzler Werner Kogler (Grüne)
Öffentlicher Dienst

Bis 2034 gehen 45 Prozent der Bundesbeschäftigten in Pension

Das Durchschnittsalter der Bundesbediensteten liegt um mehr als fünf Jahre über jenem in der Privatwirtschaft. Der Gender Pay Gap hat im Bund einen neuen Tiefststand erreicht.
Demografie

Österreichs Bevölkerung: Der Anteil der Erwerbstätigen nimmt ab

Bis 2080 wird die Bevölkerung in Österreich auf 10,5 Mio. Menschen wachsen, aber dennoch steigt nicht die Zahl der Werktätigen. Es wird aber viel mehr Pensionisten geben. Ohne Zuwanderung wäre diese Entwicklung noch stärker.
Prognose

Ohne Zuwanderung sinkt Österreichs Bevölkerung auf Niveau von 1950

In 60 Jahren wächst die Bevölkerung einer Prognose der Statistik Austria zufolge auf 10,5 Millionen Menschen - allerdings nur mit Zuwanderung. Die Lebenserwartung liegt dann bei 88 (Männer) und 92 (Frauen) Jahren.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.